Liebe Eltern unserer Schule, liebe Schülerinnen und Schüler,
das Nachhilfeprojekt „Schüler helfen Schülern“ (SHS) ist ein Bestandteil des Förderkonzepts unserer Schule. Hiermit möchte ich Sie über einige Grundsätze und Ziele des im Rahmen von SHS erteilten Unterrichts informieren, damit Sie sich selbst ein Bild darübermachen können.
Wie schon an Schulen in der Umgebung mit großem Erfolg praktiziert, geht es auch beim SHS-Projekt in Harsefeld im Wesentlichen darum, dass ältere Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 9 bis 12 jüngeren Schülerinnen und Schülern aus den Klassen 5 bis 10 Nachhilfeunterricht in Fächern erteilen, in denen die Leistungen noch verbessert werden müssen. Der Unterricht wird pro Fach und Woche im Rahmen einer Zeitstunde (60 Minuten) erteilt. Die Gruppenstärke beträgt ein bis drei Schülerinnen und Schüler, die nach Möglichkeit aus der gleichen Klasse kommen sollen.
Dieser Nachhilfeunterricht ist nicht als Hausaufgabenhilfe angelegt, sondern zielt darauf ab, vorhandene Defizite unterrichtsbegleitend und schülerorientiert systematisch zu bearbeiten und abzubauen. Dadurch sollte es uns gelingen, dass schwächere Schülerinnen und Schüler besser werden und gute Schülerinnen und Schüler in ihrer Funktion als SHS-Lehrende ihre Stärken weiter ausbauen.
Diese längerfristige Perspektive bringt es mit sich, dass sich der SHS-Unterricht nicht vom Erfolgs- und Zeitdruck abhängig machen soll, der zwangsläufig von den anfallenden Klassenarbeiten ausgeht. Das schließt nicht grundsätzlich aus, dass im SHS-Unterricht Klassenarbeiten vor- und nachbereitet werden, bedeutet aber in der Regel, dass es eher unrealistisch ist, rasch eine deutliche Verbesserung der in den Klassenarbeiten erzielten Ergebnisse zu erwarten. Wenn Leistungsschwächen das Ergebnis von Wissenslücken sind, die sich über eine längere Zeit kontinuierlich vergrößert haben, dann darf man nicht erwarten, dass Leistungssteigerungen über Nacht eintreten. Sie sind vielmehr das Ergebnis einer längeren und intensiven „Lern- und Wiederholungsprozesses“. Und dazu will der SHS-Unterricht (den man in diesem Zusammenhang auch als eine Art Training verstehen kann) einen Beitrag leisten.
Im SHS-Unterricht sollen keine Hausaufgaben aufgegeben werden. Das schließt aber durchaus mit ein, dass der SHS-Schülerin bzw. dem SHS-Schüler Empfehlungen gegeben werden können, was besonders geübt bzw. wiederholt werden sollte. Wir bitten, diese Übungen als eine Art „Trainingseinheiten“ zu verstehen, die die Schülerinnen und Schüler dem angestrebten Ziel näherbringen sollen.
Die SHS-Lehrenden sollen dabei die sonstige Belastung des SHS-Schülers im Auge behalten, sich im gegebenen Falle aber durchaus auch die Freiheit nehmen, dem SHS-Schüler zu empfehlen, schulfremde Belastungen zeitweise zu reduzieren. Verstehen Sie dies bitte nicht als eine „Einmischung in familiäre Angelegenheiten“, sondern als einen gut gemeinten Rat eines älteren Schülers, der am schulischen Fortkommen Ihres Sohnes/ Ihrer Tochter wirklich interessiert ist.
Der Erfolg des SHS-Unterrichts steht und fällt aber damit, dass die SHS-Schülerinnen und SHS-Schüler Lust dazu haben, also selbst dahinterstehen und ihre Leistungen verbessern wollen. Wenn sie dagegen den SHS-Unterricht als eine zusätzliche und stressige Belastung empfinden oder aber der ganzen Sache mehr oder weniger gleichgültig gegenüberstehen, dann ist der Erfolg des Unterrichts eher zweifelhaft. Auch behalten wir uns vor, eine Beendigung des Unterrichts dann zu empfehlen, wenn zu große Probleme bei der Zusammenarbeit mit den anderen Mitgliedern der SHS-Nachhilfegruppe auftreten.
Mit freundlichen Grüßen
gez. C. Springmann, 01.11.2022
Carsten Springmann
Aue-Geest-Gymnasium Harsefeld
Brakenweg 2
21698 Harsefeld
Email: c.springmann@gymnasium-harsefeld.de