Aue-Geest-Gymnasium Harsefeld
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Bun­des­fi­na­le JtfO: Fuß­bal­le­rin­nen behaup­ten sich im Kon­zert der Großen

Uwe Scze­po­nik

Die Lan­des­sie­ger aller 16 Bun­des­län­der tra­fen sich Ende Sep­tem­ber (20.09. bis 24.09.2015) zum Fina­le in Ber­lin, um in neun olym­pi­schen und drei parao­lym­pi­schen Sport­ar­ten die Bun­des­sie­ger im Schul­wett­be­werb „Jugend trai­niert für Olym­pia“ zu ermit­teln. Dabei ver­trat die Fuß­ball­mann­schaft der Mäd­chen des Aue-Geest-Gym­na­si­ums Har­se­feld in der Wett­kampf­klas­se III (Jahr­gän­ge 2001–2003) das Land Nie­der­sach­sen her­vor­ra­gend und beleg­te im End­klas­se­ment nach gro­ßem kämp­fe­ri­schen Ein­satz einen aus­ge­zeich­ne­ten 7. Platz.

Ca. 900 Schul­mann­schaf­ten hat­ten sich in der Wett­kampf­klas­se III zum Anfang des Schul­jah­res 2014/2015 für die Kreis­ent­schei­de im gesam­ten Bun­des­ge­biet gemel­det. Mit Schu­len aus Frank­furt, Jena und  Pots­dam waren am Ende des Bun­des­fi­na­les in Ber­lin drei Teams auf den ers­ten Plät­zen, die den Nach­wuchs für die Frau­en­bun­des­li­gis­ten 1. FFC Frank­furt, USV Jena und Tur­bi­ne Pots­dam aus­bil­den. Danach folg­ten drei Eli­te­schu­len des Sports aus Kai­sers­lau­tern, Nürn­berg sowie Lever­ku­sen und dann schon das Aue-Geest-Gym­na­si­um Har­se­feld. Nur hin­ter unse­rer Mann­schaft konn­ten sich z. B. die bei­den Sport­gym­na­si­en aus Neu­bran­den­burg und Mag­de­burg platzieren.

Die Vor­run­de begann für die Har­se­fel­de­rin­nen furi­os: Einem 3:2 Sieg gegen die Ober­schu­le an der Ron­zel­en­stra­ße aus Bre­men folg­te ein 2:1 Erfolg gegen die Gemein­schaft­schu­le Prob­s­tei Schön­berg aus Schles­wig-Hol­stein und wie­der­um ein 3:2 Sieg gegen die Wil­ma-Rudolph-Ober­schu­le Ber­lin, so dass man als unge­schla­ge­ner Grup­pen­ers­ter in das Vier­tel­fi­na­le der bes­ten acht Mann­schaf­ten ein­zog. Die Tore in die­sen Spie­len erziel­ten die an die­sem Tag glän­zend auf­ge­leg­te Nai­ke Han­no (5), Ceren Ayka­ya (2) und die erst 11-jäh­ri­ge Sarah Cour­te (1).

Im Vier­tel­fi­na­le war­te­te am nächs­ten Tag das Staat­li­che Hein­rich-Hei­ne-Gym­na­si­um Kai­sers­lau­tern auf das AGG. Die bei­den Teams neu­tra­li­sier­ten sich in ihren Bemü­hun­gen über wei­te Stre­cken der Par­tie, wobei sich aber unse­re Mann­schaft ein klei­nes Chan­cen­plus her­aus­spiel­te. Als alles nach einem Unent­schie­den und anschlie­ßen­den Elf­me­ter­schie­ßen aus­sah, gelang unse­rem Geg­ner aus einer eigent­lich unge­fähr­li­chen Situa­ti­on her­aus dann doch noch der 1:0 Siegtreffer.

So ging es am glei­chen Tag – statt wie erhofft ins Halb­fi­na­le – wei­ter mit einem Spiel um die Plät­ze 5 — 8 gegen die Ber­tolt-Brecht- Schu­le aus Nürn­berg, die sich im Vier­tel­fi­na­le dem spä­te­ren Bun­des­sie­ger aus Frank­furt erst im Straf­stoß­schie­ßen hat­te geschla­gen geben müs­sen. Die Nürn­ber­ge­rin­nen dräng­ten unse­re Mann­schaft von Beginn an in die eige­ne Hälf­te und erziel­ten fol­ge­rich­tig die ver­dien­te 1:0 Füh­rung. Jose­phi­ne Uhl­ig konn­te aber vor der Pau­se noch den Aus­gleich erzie­len, als sie die nach einem Rück­pass im Ball­be­sitz befind­li­che Tor­hü­te­rin atta­ckier­te. Nach der Pau­se gin­gen unse­re Mäd­chen aus einer ver­gleich­ba­ren Situa­ti­on her­aus durch Ceren Ayka­ya völ­lig über­ra­schend sogar mit 2:1 in Füh­rung. Danach wur­de der spie­le­ri­sche Druck der Geg­ne­rin­nen aber immer grö­ßer, und erst 1 ½ Minu­ten vor Schluss gelang den Nürn­ber­ge­rin­nen dann der Aus­gleich und in der Nach­spiel­zeit fie­len tat­säch­lich noch zwei wei­te­re Tref­fer zum 4:2 End­stand. So eine schnel­le Tor­fol­ge – eigent­lich unvor­stell­bar –, bis am glei­chen Abend Robert Lewan­dow­ski von Bay­ern Mün­chen zeig­te, dass so etwas auch in der Fuß­ball-Bun­des­li­ga mög­lich ist.

Am drit­ten Spiel­tag wur­den dann die Plat­zie­rungs­spie­le aus­ge­tra­gen. Den Har­se­fel­de­rin­nen merk­te man den Sub­stanz­ver­lust deut­lich an: Met­te Ahrens spiel­te bei­spiels­wei­se nun schon am sechs­ten Tag hin­ter­ein­an­der Fuß­ball, da sie vor dem Bun­des­fi­na­le noch für die Nie­der­sach­sen­aus­wahl beim Tur­nier der Nord­deut­schen Lan­des­ver­bän­de im Ein­satz war. Trotz­dem gaben unse­re Mäd­chen im Spiel um den 7. Platz noch ein­mal alles und war­fen sich den Schüs­sen ihrer ful­mi­nant angrei­fen­den Ber­li­ner Geg­ne­rin­nen immer wie­der in den Weg. Bei einem Kon­ter unse­res Teams aber klatsch­te ein Schuss von Met­te an den Tor­pfos­ten, der Ball sprang einer Ber­li­ne­rin ans Stand­bein und lan­de­te danach im Tor. Die­se Füh­rung ret­te­ten unse­re Mäd­chen dann über die Zeit und san­ken nach dem Schluss­pfiff völ­lig erschöpft, aber hoch­zu­frie­den ob des von ihnen erreich­ten 7. Plat­zes in einem Bun­des­fi­na­le, zu Boden.

Auch außer­halb der Tur­nier­spie­le wur­de den Schü­le­rin­nen eini­ges gebo­ten. Am Anrei­se­tag gab es am Abend einen Emp­fang für die  nie­der­säch­si­schen Teil­neh­me­rin­nen in der Ver­tre­tung des Lan­des Nie­der­sach­sen beim Bund, und an den Fol­ge­ta­gen stand nach­mit­tags immer eine Besich­ti­gung Ber­li­ner Sehens­wür­dig­kei­ten auf dem Pro­gramm. High­lights für die Mäd­chen waren wohl aber der Besuch bei „Madame Tus­s­auds Ber­lin“, der Besuch des Bun­des­li­ga­spiels Her­tha BSC Ber­lin gegen den 1. FC Köln und die Abschluss­ver­an­stal­tung für die ca. 2500 Teil­neh­mer und Betreu­er aller neun aus­ge­tra­ge­nen Sport­ar­ten mit Sie­ger­eh­rung, Show­pro­gramm und Dis­co-Par­ty in der Max-Schme­ling Halle.

Wären die Har­se­fel­de­rin­nen im dies­jäh­ri­gen Bun­des­fi­na­le JtfO unter den drei bes­ten Mann­schaf­ten gelan­det, hät­ten sie die Medail­len und Glück­wün­sche von unse­rem Bun­des­prä­si­den­ten Joa­chim Gauck per­sön­lich in Emp­fang neh­men kön­nen, der als Schirm­herr die­ses bun­des­wei­ten Wett­be­werbs der Schu­len die Abschluss­ver­an­stal­tung besuch­te und eini­ge Sie­ger­eh­run­gen vor­nahm, aber schließ­lich beklei­det er sei hohes Amt ja auch noch im nächs­ten Jahr.

Für das AGG Har­se­feld spiel­ten: Sarah Cour­te (6 F1), Kim Eick­städt (7 A), Meret Schack­nies (8 F1), Met­te Ahrens, Jose­phi­ne Uhl­ig (bei­de 8 F2), Fin­ja Tom­fohr­de (8 FL2), Ceren Ayka­ya, Nai­ke Han­no, Eva Klint­worth (alle 8 S) sowie Anni­ka Schmahl (9 S). Betreut wur­de das Team von OStR Uwe Sczeponik.

Abschluss­ta­bel­le:

1. Carl-von-Wein­berg-Schu­le Frank­furt am Main

9. Sport­gym­na­si­um Neubrandenburg

2. Sport­gym­na­si­um Jena “Joh.Chr.Fr. GutsMuths”

10. Sport­gym­na­si­um Magdeburg

3. Sport­schu­le Pots­dam “Fried­rich-Lud­wig-Jahn”

11. Ober­schu­le an der Ron­zel­en­stra­ße Bremen

4. Hein­rich-Hei­ne-Gym­na­si­um Kaiserslautern

12. Imma­nu­el-Kant-Gym­na­si­um Leipzig

5. Ber­tolt-Brecht-Schu­le Nürnberg

13. Heim­schu­le St. Landolin

6. Land­rat-Lucas-Gym­na­si­um Leverkusen

14. Stadt­teil­schu­le Alter Teich­weg Hamburg

7. Aue-Geest-Gym­na­si­um Harsefeld

15. Gemein­schafts­schu­le Prob­s­tei Schönberg

8. Wil­ma-Rudolph-Ober­schu­le Berlin

16. Gym­na­si­um am Krebs­berg Neunkirchen

Foto: Died­rich Hinrichs