Aue-Geest-Gymnasium Harsefeld
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Ein­drü­cke vom Belgien-Austausch

Susan­ne Gebben

Nach­dem Mit­te März eine bel­gi­sche Schü­ler­grup­pe des Gym­na­si­ums Athé­née roy­al d´Athus eine Woche lang in Har­se­feld zu Gast gewe­sen war, reis­ten knapp einen Monat spä­ter in der Zeit vom 16.04 bis 21.04.2012 in Beglei­tung ihrer bei­den Fran­zö­sisch­leh­re­rin­nen Frau OStR´ Tho­ra Meiß­ner und Frau StR´ Susan­ne Geb­ben 25 Har­se­fel­der Schü­le­rin­nen und Schü­ler zu ihrem ers­ten Gegen­be­such in unser Nach­bar­land. Die wäh­rend des ein­wö­chi­gen Auf­ent­halts an unse­rer Part­ner­schu­le, in der Regi­on um Athus sowie in der bel­gi­schen Haupt­stadt Brüs­sel und auf wei­te­ren Exkur­sio­nen gemach­ten Erfah­run­gen haben die am Aus­tausch­pro­gramm betei­lig­ten Gym­na­si­as­ten in kur­zen Tages­be­rich­ten fest­ge­hal­ten, die im Fol­gen­den nach­zu­le­sen sind.

Unse­re Rei­se begann am 16.04.2012 um 8.00 Uhr am Gym­na­si­um Har­se­feld mit 25 Schü­lern und den bei­den Fran­zö­sisch­leh­re­rin­nen Tho­ra Meiß­ner und Susan­ne Geb­ben. Im Gegen­satz zu den bel­gi­schen Aus­tausch­part­nern, die im März eine 13-stün­di­ge Zug­fahrt hin­ter sich brin­gen muss­ten, sind wir nur neun Stun­den mit dem Bus gefah­ren. Unser Weg führ­te von Nie­der­sach­sen über Nord­rhein-West­fa­len, Rhein­land-Pfalz und über die Gren­ze zu Luxem­burg, bis wir end­lich in dem bel­gi­schen Ort Athus ankamen. 
Wäh­rend der Fahrt pau­sier­ten wir unge­fähr alle zwei bis drei Stun­den auf gro­ßen oder auch klei­ne­ren Rast­plät­zen. Im Ver­gleich zu unse­rer Land­schaft ist es um Athus eher hüge­lig. In die­ser Mit­tel­ge­birgs­land­schaft gibt es Nadel- und Misch­wäl­der sowie Land­wirt­schaft. Als wir um 17.30 Uhr am „Athé­née Roy­al d’A­thus“ anka­men, wur­den wir herz­lich mit einem Buf­fet in der Men­sa von unse­ren bel­gi­schen Part­nern empfangen.

Von: Cari­na Fit­schen, Kris­tin Schaerf­fer, Melis­sa Offer­mann und Wieb­ke Bartels

Ganz­ta­ges­aus­flug in die bel­gi­sche Haupt­stadt Brüssel

Vol­ler Erwar­tun­gen und mit eini­ger Ver­spä­tung fuh­ren wir schließ­lich am 17.04.2012 um 8.30 Uhr los in Rich­tung Nor­den. Nach einer 2 ½ stün­di­gen Bus­fahrt konn­ten wir einen ers­ten Blick auf das „Ato­mi­um“, das Wahr­zei­chen Brüs­sels, wer­fen. Der bel­gi­sche Bus­fah­rer lie­fer­te uns schon bei der Ein­fahrt in Brüs­sel wis­sens­wer­te Fak­ten über die wich­tigs­ten Sehens­wür­dig­kei­ten und die Bedeu­tung von Brüs­sel, der Stadt, in der zwei Spra­chen gespro­chen wer­den. Madame Bau­ens dien­te dabei als Über­set­ze­rin. Nach­dem wir das Ato­mi­um besich­tigt und die obers­te Stahl­ku­gel erreicht hat­ten, gin­gen wir in klei­ne­ren Grup­pen zu „Quick“, einem Fast Food-Restau­rant ähn­lich wie „Mc Donald’s“. Gut gestärkt und nach einer kur­zen Pau­se mach­ten wir uns auf den Weg in die Innen­stadt von Brüssel. 
 
Wir besich­tig­ten die bekann­te Kathe­dra­le „St. Michel et Gudu­le“ und hat­ten Zeit, die Kir­che gründ­lich anzu­schau­en und die prunk­vol­le Innen­aus­stat­tung sowie eine Gemäl­de­aus­stel­lung zu bestau­nen. Eine wei­te­re Sta­ti­on war der „Grand Place“, der zen­tra­le Platz der bel­gi­schen Haupt­stadt und Stand­ort des beein­dru­cken­den Brüs­se­ler Rat­hau­ses.  Nach eini­gen Grup­pen­fo­tos ging es zum „Man­ne­ken Pis“, der etwa 60 cm hohen Bron­ze­sta­tue eines klei­nen Jun­gens. Anschlie­ßend lie­fen wir zu einer Pas­sa­ge, in der ori­gi­nal bel­gi­sche Pra­li­nen oder Post­kar­ten gekauft wer­den konnten. 
 
Nach die­ser Tour durch Brüs­sel und der Besich­ti­gung der zahl­rei­chen Sehens­wür­dig­kei­ten, hat­ten wir drei Stun­den Zeit zu unse­rer frei­en Ver­fü­gung und konn­ten uns in Klein­grup­pen auf­tei­len. Erst nach einem län­ge­ren Fuß­marsch fan­den wir end­lich den ers­ten H&M und ande­re uns bekann­te Geschäf­te. Um halb 10 Uhr abends kamen wir dann ziem­lich erschöpft von dem anstren­gen­den, aber inter­es­san­ten Tag wie­der in Athus an. 
 
Von: Katha­ri­na Wulff, Vin­cent Hin­den­burg, Anton Gott­fried, Sebas­ti­an Ler­do und Eileen Kettler
 
 
Die bel­gi­schen Arden­nen und Bertrix
 
Am Mitt­woch, dem 18.04.2012, fuh­ren wir zuerst nach Bertrix zum Klet­tern und in eine Schie­fer­mi­ne. Schon als wir in Athus in den Bus stie­gen, war das Wet­ter nicht das bes­te. In Bertrix ange­kom­men, wur­den wir in zwei Grup­pen auf­ge­teilt: Die eine ging zum Klet­tern und die ande­re Grup­pe ging in die Mine dane­ben. Die Minen-Grup­pe wur­de noch ein­mal geteilt. Die eine Hälf­te ging direkt in die Mine, die ande­re sah sich wäh­rend­des­sen einen Film über den Schie­fer­ab­bau an.
 
In der Mine stan­den acht Käs­ten ver­teilt, die auf Knopf­druck Infor­ma­tio­nen über den Schie­fer preis­ga­ben. Aller­dings waren die­se nur auf Fran­zö­sisch, Nie­der­län­disch und Flä­misch, sodass Frau Meiß­ner und Frau Geb­ben daher das Wich­tigs­te für uns ins Deut­sche über­setzt haben. Nach­dem bei­de Grup­pen aus der Mine wie­der her­aus­ge­kom­men waren, gab es Baguettes mit Käse und/oder Schinken.
 
Nach dem Mit­tag­essen tausch­ten die Grup­pen die Akti­vi­tä­ten. Wie­der­um wur­de hier­bei die gro­ße Grup­pe in zwei klei­ne unter­teilt. Wir muss­ten eine stei­le Schie­fer­wand her­un­ter­klet­tern, waren in einem klei­ne­ren Hoch­seil­gar­ten, sind an einer Klet­ter­wand an der Rück­sei­te des Auf­ent­halts­ge­bäu­des geklet­tert und haben Übun­gen zur Stär­kung unse­rer Gemein­schaft gemacht. Ein Bestand­teil davon war ein Par­cours, in dem wir anein­an­der­ge­hakt wur­den, uns zwi­schen Bäu­men durch­schlän­geln und unter einem Baum­stamm durch­klet­tern muss­ten, der knapp über dem Boden hing. Da es zuvor oft gereg­net hat­te, war der Boden mat­schig und wir haben uns ziem­lich “ein­ge­saut”.
 
Zum Schluss durf­ten alle Muti­gen an einem ca. 100 m lan­gen Seil, dem Death Ride, das von einem Baum, der auf einem Berg stand und bis nach unten gespannt war, hin­un­ter­fah­ren. Anschlie­ßend sind wir mit dem Bus wei­ter nach Bouil­lon zu einer Kart­bahn gefah­ren. Die war aber nicht über­dacht und da es den gan­zen Tag immer mal wie­der gereg­net hat­te, waren über­all gro­ße Pfüt­zen. Wir sind mit je sechs Leu­ten zusam­men auf der Bahn gefah­ren — und sahen hin­ter­her alle sehr lus­tig aus. Wir waren alle mit Dreck­sprit­zern über­säht und unse­re Hosen waren kom­plett durch­nässt. Zum Glück hat­ten die meis­ten von uns Wech­sel­kla­mot­ten dabei. Als alle fer­tig waren mit Kart­fah­ren und Umzie­hen, stie­gen wir wie­der in den Bus und fuh­ren zurück nach Athus.
 
Von: Wieb­ke Ram­sau­er, Anne Witt, Rike Schuh­ma­cher, Stef­fen Brandt und Lars Kröger-Lehmann
 
 
Bel­gi­scher Schul­all­tag und Aus­flug nach Luxemburg
 
Wie immer fing auch der Don­ners­tag mit Regen an. Doch das Wet­ter tat der Stim­mung kei­nen Abbruch. Nach dem net­ten Emp­fang im Kul­tur­zen­trum von Athus beim Bür­ger­meis­ter Jean-Paul Don­de­lin­ger, der uns über den Ort infor­mier­te, und einem “kli­schee­ge­rech­ten” Früh­stück mit süßen Crois­sants und Kaf­fee besuch­ten wir in Grup­pen den Unter­richt und lern­ten den Schul­all­tag eines bel­gi­schen Schü­lers bes­ser ken­nen. Zunächst erschien uns die­ser Pro­gramm­punkt lang­wei­lig, doch im Nach­hin­ein hat uns auch die­se Erfah­rung viel gebracht, da es doch eini­ge Unter­schie­de zu unse­rer Schu­le gibt. Bei­spiels­wei­se gehen die Schü­ler in die Räu­me der Leh­rer und nicht umge­kehrt. Ein­ge­schüch­tert waren wir von den Sicher­heits­vor­keh­run­gen in der Schu­le, da das Schul­ge­bäu­de von einem hohen Zaun umge­ben ist. Auch die „Edu­ca­teu­re“, die für die Erzie­hung, Beauf­sich­ti­gung und Bestra­fung der Schü­ler zustän­dig sind, sorg­ten bei vie­len von uns für eini­ge Verwirrung. 
 
Nach­dem wir dann ein sehr lecke­res Essen in der Men­sa ein­ge­nom­men hat­ten, ging es am Nach­mit­tag mit unse­rem net­ten Bus­fah­rer Uwe ins 40 Minu­ten ent­fern­te Luxem­burg. Dabei spiel­te das Wet­ter zum ers­ten Mal mit. Im strah­len­den Son­nen­schein fuh­ren wir zuerst durch das Ban­ken­vier­tel. Dort rei­hen sich die moder­nen Gebäu­de auf kleins­tem Raum anein­an­der. Danach ging es zu Fuß wei­ter durch die his­to­risch gepräg­te Innen­stadt, die uns allen sehr gefiel. Auf­fäl­lig waren die vie­len Brü­cken und Kir­chen. „Der Platz der gol­de­nen Frau“ und der Fürs­ten­pa­last befin­det sich im Kern der Stadt und sind Treff­punkt vie­ler Tou­ris­ten. Anschlie­ßend hat­ten wir noch Frei­zeit, in der wir in ver­schie­de­nen Läden ein­kau­fen gehen konn­ten. Schon gegen 19 Uhr waren wir wie­der zurück in den Fami­li­en und konn­ten den Abend dann indi­vi­du­ell gestal­ten. Eini­ge von uns gin­gen  in einem Restau­rant essen, ein paar ande­re Schü­ler dage­gen blie­ben noch in der Schu­le bei den Musik­pro­ben für einen Kul­tur­abend und bestell­ten Pizza.
 
Von: Lydia Dam­mann-Tam­ke, Kris­ti­ne Reh­fin­ger, Mari­sa von Bab­ka-Gostom­ski und Maren Meyer 
 
 
Der letz­te Tag in Athus
 
Frei­tag, der 20.04.2012, war der Tag vor der Abrei­se und alle star­te­ten gegen neun Uhr mit einer Ral­lye. Hier­bei befrag­ten die deut­schen Schü­ler/-innen bel­gi­sche Pas­san­ten, um Infor­ma­tio­nen über Bel­gi­en zu erhal­ten und tes­te­ten außer­dem deren Wis­sen über Deutsch­land. Bei die­ser Auf­ga­be waren wir gefor­dert, unse­re fran­zö­si­schen Sprach­kennt­nis­se im frei­en Spre­chen unter Beweis zu stel­len. Zusätz­lich konn­ten wir den Aus­tauschort Athus auf eige­ne Faust erkun­den und lan­de­ten dabei unter ande­rem auf dem Wochen­markt, auf dem es regio­na­le Spe­zia­li­tä­ten zu erwer­ben gab. 
Nach der Wie­der­kehr in die Schu­le nah­men wir an einer Unter­richts­stun­de teil. Die Beson­der­heit war, dass es sich um Sport­un­ter­richt han­del­te, und zwar nach Geschlech­tern getrennt. Die Jun­gen muss­ten beim Speer­wer­fen ihr Kön­nen unter Beweis stel­len, die Mäd­chen beim Bad­min­ton. Nach anfäng­li­cher Zurück­hal­tung fing der Unter­richt an, uns Spaß zu machen. Und so waren alle ver­wun­dert, wie schnell die zuvor für lang gehal­te­nen 55 Minu­ten ver­gan­gen waren. 
Danach stand das Mit­tag­essen in der Schul­kan­ti­ne an. Dabei konn­te man aus­wäh­len zwi­schen Wurst und Fisch, Kar­tof­feln und Kar­tof­fel­pü­ree mit Cur­ry­sauce. Zum Nach­tisch gab es noch Vanil­le­waf­feln — alles in allem hat es sehr gut geschmeckt und war reich­lich vorhanden.
Dar­auf­hin muss­ten die Bel­gi­er für eine wei­te­re Stun­de in den Unter­richt, die deut­schen Schü­ler/-innen waren jedoch davon befreit und konn­ten die Zeit nut­zen, um an ihren noch bevor­ste­hen­den Prä­sen­ta­tio­nen zur Nach­be­rei­tung des Aus­tau­sches zu arbei­ten. Da für die meis­ten bel­gi­schen Schü­ler/-innen die Schu­le nach die­ser Stun­de zu Ende war, ent­führ­ten sie uns in eine in Athu­ser Knei­pe. Dort konn­ten die Deut­schen und Bel­gi­er, die sehr gemischt saßen, ihre neu­ge­won­ne­nen Sprach­kennt­nis­se in ihren Gesprä­chen tes­ten und dadurch auch die Bezie­hun­gen unter­ein­an­der verbessern. 
Wie­der in die Schu­le zurück­ge­kehrt, wur­den schnell die Stüh­le und Tische der Kan­ti­ne ver­scho­ben, denn dort soll­te noch an die­sem Abend die Abschluss­fei­er statt­fin­den. Auf der nach­fol­gen­den Bus­fahrt zu einem nahe­ge­le­ge­nen Bow­ling­cen­ter gaben die Bel­gi­er wie­der ein­mal ihre berühm­ten San­ges­küns­te zum Bes­ten und brach­ten dadurch auch einen Teil der Deut­schen dazu, mit ein­zu­stim­men. Im Bow­ling­cen­ter wur­den dann die Grup­pen gebil­det, in denen immer bei­de Natio­na­li­tä­ten ver­tre­ten waren. Nach zwei Spie­len ging es wie­der zurück zur Schu­le, wo noch die aller­letz­ten Vor­be­rei­tun­gen erle­digt wur­den, um dann den Abend offi­zi­ell mit dem Eröff­nen des Buf­fets ein­zu­läu­ten. Als das Buf­fet fast kom­plett “leer­ge­fegt” war, wur­de die Musik lau­ter gedreht und aus der Schul­men­sa wur­de eine Dis­ko­thek. Sowohl Bel­gi­er als auch Deut­sche tanz­ten und wenn sie nicht woll­ten, sorg­ten eini­ge Bel­gi­er mit vol­lem Kör­per­ein­satz dafür, dass sie auf die Tanz­flä­che kamen. 
Aber auch die­ser Abend muss­te ein Ende neh­men: Um Mit­ter­nacht wur­den alle auf­ge­ru­fen, die Kan­ti­ne auf­zu­räu­men und die vor­he­ri­ge Ord­nung wie­der her­zu­stel­len. Da aber alle mit­hal­fen, dau­er­te es nicht lan­ge, bis dies schließ­lich erle­digt war. Danach ging es für alle Teil­neh­mer des Aus­tau­sches nach Hau­se in die Fami­li­en ihrer Aus­tausch­part­ner, wo sie in einen tie­fen, aber kur­zen Schlaf fielen. 
 
Von: Wieb­ke Bartels, Mag­da­le­na Dam­mert, Rai­ka Schuldt, Mai­ke Hil­mer und Frie­de­ri­ke Klein
 
 
LE VOYAGE (2)
 
Als die Abfahrt am Sonn­abend, dem 21.4.2012, gegen 9.00 Uhr anstand, stell­ten wir uns in einer lan­gen Schlan­ge auf, sodass jeder jedem Tschüss sagen konn­te. Bei eini­gen flos­sen dabei auch ech­te Abschieds­trä­nen, da uns unse­re bel­gi­schen Aus­tausch­part­ner mitt­ler­wei­le sehr ans Herz gewach­sen sind.
Unser Rück­weg mit unse­rem Bus­fah­rer Uwe, der uns oft bei unse­ren Aus­flü­gen beglei­te­te, führ­te uns nach lan­gen, schließ­lich aber dann doch noch erfolg­rei­chen Über­zeu­gungs­ver­su­chen auch an einem „Bur­ger King“ vorbei.
Was haben wir mit­ge­nom­men von unse­rem Aus­tausch? Erfah­run­gen mit der Kul­tur eines ande­ren Lan­des, neue Freun­de und jede Men­ge Unterhaltungslieder!
 
Von: Cari­na Fit­schen, Kris­tin Schaerf­fer, Melis­sa Offer­mann und Wieb­ke Bartels