Aue-Geest-Gymnasium Harsefeld
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Ers­te Teil­nah­me an der Sommerakademie

Juli­an Winter

Im Juni die­ses Jah­res bot sich für Juli­an Win­ter (Jahr­gangs­stu­fe 12) erst­mals die Gele­gen­heit, an einem ganz beson­de­ren Kurs­pro­gramm in einem für nord­deut­sche Schü­ler noch dazu eher unge­wohn­ten Lern­um­feld teil­zu­neh­men: Nach­dem sei­ne Bewer­bung bei der Deut­schen Schü­ler­Aka­de­mie Erfolg gehabt hat­te, durf­te er zu einer sie­ben­tä­gi­gen Rhe­to­rik-Schu­lung auf den Sem­me­ring nach Nie­der­ös­ter­reich rei­sen und sich mit ande­ren Teil­neh­mern in Dis­kus­si­ons­run­den dort auch mit sport­ethi­schen Pro­ble­men kri­tisch aus­ein­an­der­set­zen. Im Fol­gen­den sein Bericht.

Anfang des Jah­res schlug mir die Schul­lei­tung des AGG Har­se­feld vor, mich für die Deut­sche Schü­ler­Aka­de­mie (DSA) zu bewer­ben. Als Erst­wunsch wähl­te ich einen Kurs der Inter­na­tio­na­len Som­mer­aka­de­mie Sem­me­ring (Öster­reich) aus, die mit der DSA zusam­men­ar­bei­tet, und wur­de Ende April schließ­lich ange­nom­men. Zuvor muss­te ich ein Moti­va­ti­ons­schrei­ben ein­rei­chen, in dem ich dar­stel­len soll­te, wes­halb ich für die Aka­de­mie geeig­net bin. Kurz nach der Bestä­ti­gung buch­te ich Flü­ge und Zug­fahr­ten und berei­te­te mich gedank­lich auf den Trip vor.

Am 19.6.14 flog ich also nach Wien, mach­te mir dort einen schö­nen Tag in der Innen­stadt, ver­lief mich zwar hin und wie­der, saß abends dann aber doch im rich­ti­gen Zug, der mich in die Ber­ge im süd­li­chen Öster­reich beför­der­te. Nach etwa zwei wei­te­ren Stun­den Zug­fahrt kam ich auf dem Sem­me­ring an und schlepp­te mei­nen Kof­fer 15 Minu­ten lang den Berg hin­auf, wo mein Hotel lag. Zu mei­ner Über­ra­schung hat­te ich in der Unter­brin­gung, die als Hotel dekla­riert, aber eigent­lich ein Inter­nat für eine Tou­ris­mus­schu­le ist, kein Ein­zel­zim­mer, son­dern durf­te mir mit drei ande­ren Buben (wie die Öster­rei­cher sagen) mei­nes Kur­ses ein Zim­mer tei­len. Das Dorf, das mit­ten in einem Ski­ge­biet liegt, war anschlie­ßend schnell erkun­det und ich ver­zog mich anschlie­ßend auf mein Zim­mer, um ein Spiel der Fuß­ball-WM zu sehen.

Am nächs­ten Tag konn­te ich nicht lan­ge aus­schla­fen, weil gleich mor­gens der Unter­richt in der Aka­de­mie star­te­te: Mein Kurs­the­ma lau­te­te „Rhe­to­rik. Erfolg­reich kom­mu­ni­zie­ren“ und es muss­ten in der Mit­tags­pau­se schnell ers­te Kurz­vor­trä­ge erar­bei­tet wer­den. Die­se wur­den dann in der Grup­pe bewer­tet und haupt­säch­lich in Hin­blick auf die Aspek­te Kör­per­spra­che, Mimik und Ges­tik analysiert.

Die ers­ten drei Unter­richts­ta­ge hat­ten „Prak­ti­sche Rhe­to­rik“ als Haupt­the­ma: Wir wur­den gefilmt, um zu sehen, wie unsi­cher wir doch wir­ken, und uns wur­den Sprech- und Ste­h­übun­gen gezeigt, die schnell Wir­kung zeig­ten, sodass sich alle Kurs­teil­neh­mer in kur­zer Zeit verbesserten.

Ab dem vier­ten Tag über­nahm dann ein öster­rei­chi­scher Pro­fes­sor den Unter­richt und beleuch­te­te das The­ma „Rhe­to­rik“ von einer eher theo­re­ti­schen Sei­te. Es wur­den u.a. Argu­men­ta­ti­ons­tech­ni­ken sowie die Geschich­te der Rhe­to­rik im anti­ken Grie­chen­land betrach­tet. Außer­dem floss nun das The­ma „Ethik“, ins­be­son­de­re Sport­ethik, in den Unter­richt mit ein. Die Ethik im Bereich des Sports stell­te das Haupt­the­ma für alle Kur­se der Aka­de­mie dar. Somit wur­den im Fol­gen­den Debat­ten über sport­ethi­sche The­men wie „Sport als Reli­gi­on“ gestar­tet. An einem Abend wur­de die Aka­de­mie von einem Sport­ethi­ker und Pas­to­ren besucht, der von sei­ner Kar­rie­re als Seel­sor­ger bei den Olym­pi­schen Spie­len berich­te­te und uns so das The­ma noch näher­brin­gen konnte.

Zusätz­lich zu die­sem Pro­gramm erhielt unser Kurs einen Vor­trag über Bewer­bun­gen von einem selbst­stän­di­gen Per­so­nal­be­ra­ter, der uns erklär­te, wie man sich auf Bewer­bungs­ge­sprä­che vor­zu­be­rei­ten habe und wie man sich selbst „ver­mark­ten“ kann.

Die Frei­zeit in der Mit­tags­pau­se und am Abend nutz­ten wir zum Fuß­ball­se­hen oder ‑spie­len. Vor allem wenn Deutsch­land spiel­te, war die Fern­se­he­cke auf dem Flur voll besetzt. Außer­dem konn­ten wir das Schwimm­bad vom rie­si­gen Hotel „Pan­hans“ nut­zen, das direkt neben der Schu­le liegt.

Zum Abschluss des Unter­richts wur­de von allen Kur­sen eine Prä­sen­ta­ti­on erar­bei­tet, die die Arbeit der vor­he­ri­gen Woche zusam­men­fass­te und deren Ergeb­nis­se dar­stell­te. An der Prä­sen­ta­ti­on konn­te ich lei­der nicht mehr teil­neh­men, weil ich mei­ne drei­stün­di­ge Rei­se zum Flug­ha­fen antre­ten musste.

Ich bin froh, mich bei der Deut­schen Schü­ler­Aka­de­mie bewor­ben zu haben, da ich den­ke, dass die Teil­nah­me an dem von mir gewähl­ten Kurs mei­ne Kennt­nis­se und rhe­to­ri­schen Fähig­kei­ten ver­bes­sert haben, und ich ein paar net­te und auch ein paar komi­sche Leu­te ken­nen­ler­nen konnte.

Hin­ter­grund: Deut­sche SchülerAkademie

Bei der Deut­schen Schü­ler­Aka­de­mie han­delt es sich um ein außer­schu­li­sches Pro­gramm zur För­de­rung beson­ders leis­tungs­fä­hi­ger und moti­vier­ter Schü­le­rin­nen und Schü­ler. Die Aka­de­mien fin­den in den Som­mer­fe­ri­en statt und bestehen aus bis zu sechs Kur­sen mit The­men aus ver­schie­de­nen wis­sen­schaft­li­chen Dis­zi­pli­nen. Die fach­li­che Arbeit in den Kur­sen wird durch zahl­rei­che kurs­über­grei­fen­de Ange­bo­te (z.B. Sport, Musik, Thea­ter, Exkur­sio­nen, Vor­trä­ge) ergänzt.

Die Aka­de­mien sol­len den teil­neh­men­den Schü­le­rin­nen und Schü­lern neue, weit­rei­chen­de Erfah­run­gen ver­mit­teln, sie zum inter­dis­zi­pli­nä­ren Den­ken und Arbei­ten anre­gen und die Begeg­nung mit Gleich­alt­ri­gen ermög­li­chen, die eben­so beson­de­re Fähig­kei­ten und Inter­es­sen in unter­schied­lichs­ten Berei­chen besit­zen. So ler­nen die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer ande­re, neue Denk­an­sät­ze ken­nen, bli­cken über den Hori­zont der bis­he­ri­gen Lebens- und Erfah­rungs­welt hin­aus und wer­den ggf. an die Gren­zen ihrer Leis­tungs­kraft herangeführt.

Die Deut­sche Schü­ler­Aka­de­mie wird geför­dert vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Bil­dung und For­schung und vom Stif­ter­ver­band für die Deut­sche Wis­sen­schaft. Trä­ger ist die Bil­dung & Bega­bung gemein­nüt­zi­ge GmbH. Sie steht unter der Schirm­herr­schaft des Bun­des­prä­si­den­ten. (Quel­le: Home­page der DSA: https://www.deutsche-schuelerakademie.de/dsa)