Aue-Geest-Gymnasium Harsefeld
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Gedenk­zie­gel gegen die Namen­lo­sig­keit der Opfer

Tim-Juli­us Bercht­hold und Died­rich Hinrichs

Vor gerau­mer Zeit (24.09.2013) besuch­ten zwei Klas­sen der Jahr­gangs­stu­fe 10 des AGG Har­se­feld, die Schü­le­rin­nen und Schü­ler der 10 F1 und 10 FL1 von StR Mar­tin Kuh­nert, im Rah­men einer Exkur­si­on im Fach Geschich­te die Kriegs­grä­ber- und Gedenk­stät­te Sand­bos­tel. Mit eini­gen von ihnen dort aus Ton selbst ange­fer­tig­ten Namens­ta­feln für in Mas­sen­grä­bern anonym bestat­te­te, vor­wie­gend sowje­ti­sche Kriegs­ge­fan­ge­ne ver­such­ten sie, an deren Lei­den und Tod zu erin­nern, vor allem aber auch dar­an, dass die Opfer nicht wei­ter­hin namen­los bleiben.

Zur Vor­be­rei­tung ihres in der letz­ten Sep­tem­ber­wo­che statt­ge­fun­de­nen Besu­ches der süd­lich von Bre­mer­vör­de gele­ge­nen Gedenk­stät­te Sand­bos­tel haben die Schü­le­rin­nen und Schü­ler im Geschichts­un­ter­richt ihrer jewei­li­gen Klas­sen den Film „Sand­bos­tel — der Film“ ange­schaut, den eine Pro­jekt­grup­pe des AGG Har­se­feld 2010 erstellt und für den sie den renom­mier­ten Nie­der­säch­si­schen Schü­ler­frie­dens­preis im Jah­re 2011 erhal­ten hat­te. (Sie­he Berich­te und den Film an ande­rer Stel­le.) Mit der fil­mi­schen Doku­men­ta­ti­on über das Lei­den und Ster­ben der in Sand­bos­tel inhaf­tier­ten sowje­ti­schen Sol­da­ten soll­te ihnen schon vor dem eigent­li­chen Besuch die­ses Gedenk­or­tes ein­dring­lich ver­mit­telt wer­den, was für kata­stro­pha­le Bedin­gun­gen in die­sem und auch ande­ren Krieg­ge­fan­ge­nen­la­gern zur Zeit des Zwei­ten Welt­kriegs vor­ge­herrscht haben.

Über den Ver­lauf des Besu­ches berich­tet Tim-Juli­us Bercht­hold (Klas­se 10 F1):

Im ers­ten Teil des Besu­ches beka­men wir von fach­kun­di­gen Exper­ten eine aus­gie­bi­ge und infor­ma­ti­ve Füh­rung über das Gelän­de der Sand­bost­ler Kriegs­grä­ber­stät­te sowie durch das ehe­ma­li­ge „Stamm­la­ger XB“ mit eini­gen sei­ner noch sehr gut erhal­te­nen Baracken.

Im zwei­ten Teil der Exkur­si­on konn­ten wir dann selbst etwas zur Erin­ne­rung an die dort anonym bestat­te­ten sowje­ti­schen Sol­da­ten bei­tra­gen: Wir erhiel­ten Kopien von alten ori­gi­na­len Per­so­nal­kar­tei­kar­ten ehe­ma­li­ger Kriegs­ge­fan­ge­ner und durf­ten anhand der dort aus­ge­wie­se­nen Infor­ma­tio­nen Gedenk­zie­gel aus Ton anfer­ti­gen und mit Namen, Geburts- und Ster­be­da­ten der jewei­li­gen Per­son versehen.

Ins­ge­samt war die Reso­nanz auf die­sen inter­es­san­ten Aus­flug in bei­den Klas­sen durch­weg sehr posi­tiv. Man kann allen fol­gen­den 10. Klas­sen des AGG Har­se­feld den Besuch der Kriegs­grä­ber­stät­te und des ehe­ma­li­gen Lagers in Sand­bos­tel auf jeden Fall empfehlen.