Aue-Geest-Gymnasium Harsefeld
Brakenweg 2, 21698 Harsefeld
04164-859950

“Jugend debat­tiert” in Berlin

Died­rich Hinrichs

Zunächst noch als Ein­zel­kämp­fer und in der Haupt­stadt auf sich allein gestellt, nahm Marc-Jonas Vogt vom Gym­na­si­um Har­se­feld als nie­der­säch­si­scher Lan­des­sie­ger nun auch am dies­jäh­ri­gen Fina­le „Jugend debat­tiert“ Anfang des Monats in Ber­lin teil (03.06. — 05.06.2011). Für den Rede­wett­streit um den Titel eines Bun­des­sie­gers hat­ten sich die letz­ten 63 Mit­be­wer­ber von rund 100.000 teil­neh­men­den Schü­le­rin­nen und Schü­lern aller Bun­des­län­der in meh­re­ren Wett­be­werbs­run­den qua­li­fi­ziert. Erneut wuss­te der Neunt­kläss­ler in den ein­zel­nen Debat­ten mit sei­ner Sach­kennt­nis und Gesprächs­fä­hig­keit zu über­zeu­gen, der Ein­zug in die fina­le Debat­te der bes­ten vier „Meis­ter­red­ner“ sei­ner Alters­grup­pe, die im Aus­wär­ti­gen Amt im Bei­sein des Bun­des­prä­si­den­ten Chris­ti­an Wulff statt­fand, blieb ihm jedoch vor­läu­fig noch verwehrt.
 
Die Kon­kur­renz hat­te mit Sekun­dan­ten, man­che sogar mit meh­re­ren Spar­rings­part­nern die Rei­se nach Ber­lin ange­tre­ten. Marc-Jonas Vogt mach­te sich dage­gen allein auf den Weg in die deut­sche Haupt­stadt, in der schon J.F. Ken­ne­dy 1963 („Ich bin ein Ber­li­ner.“) und M. Gor­bat­schow 1989 („Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.“) mit bedeu­ten­den Reden und ihren zu his­to­ri­schen Zita­ten gewor­de­nen Wor­ten welt­wei­te Berühmt­heit erlang­ten. Durch­aus beschei­de­ne­re Zie­le ver­folg­te dage­gen der Har­se­fel­der Gym­na­si­ast bei sei­ner erst­ma­li­gen Teil­nah­me am Bun­des­fi­na­le „Jugend debat­tiert“, galt es doch für ihn zunächst ein­mal, sich in sei­nen Rede­du­el­len gegen 15 Landessieger/innen und 16 wei­te­re Zweit­plat­zier­te der vor­aus­ge­gan­ge­nen Run­de mög­lichst acht­bar zu behaup­ten, wenn­gleich sich ver­ständ­li­cher­wei­se wohl alle Teilnehmer/innen an die­sem Wett­be­werb einen Final­ein­zug erhoffen. 
 
Zwei Qua­li­fi­ka­ti­ons­run­den waren am Tag nach der Anrei­se nach bekann­tem Ablauf­mus­ter der Debat­ten zu bestrei­ten, auf die sich Marc-Jonas knapp zwei Wochen als „Ein­zel­kämp­fer“ und gemein­sam in einem zuvor für alle Wett­be­wer­ber abge­hal­te­nen Rhe­to­rik-Semi­nar „the­ma­tisch“ und „men­tal“ vor­be­rei­ten konn­te. In die­sen „Vor­run­den“ hat­te er mit jeweils drei ande­ren Jugend­li­chen über die Sinn­haf­tig­keit einer gesetz­li­chen Rege­lung der nächt­li­chen Stra­ßen­be­leuch­tung sowie über die Fra­ge, ob Kin­der­rech­te im Grund­ge­setz ver­an­kert wer­den soll­ten, kon­tro­vers zu dis­ku­tie­ren. Zudem muss­te er es in den Debat­ten ver­su­chen zu ver­mei­den, sich nicht durch die Argu­men­te der Kon­tra­hen­ten aus dem Kon­zept brin­gen zu las­sen. Zwar gelang all dies Marc-Jonas in sei­ner ihm eige­nen sou­ve­rä­nen Art und Wei­se, zum Ein­zug in das Bun­des­fi­na­le reich­te es aber zumin­dest in die­sem Jahr für ihn noch nicht. 
 
So konn­te er am fol­gen­den Tag — nun­mehr zusam­men mit sei­nen ange­reis­ten Eltern — ent­spannt und durch­aus zufrie­den mit dem von ihm Erreich­ten die von einer „Iko­ne des Polit-Talks“ (San­dra Maisch­ber­ger) mode­rier­te Abschluss­ver­an­stal­tung des dies­jäh­ri­gen Wett­be­werbs sowie die bei­den „Final­de­bat­ten“ ver­fol­gen. Und bei der Preis­ver­lei­hung, vor­ge­nom­men durch den Bun­des­prä­si­den­ten Chris­ti­an Wulff, mag ihm viel­leicht noch ein­mal durch den Kopf gegan­gen sein, dass er als Sie­ger des nie­der­säch­si­schen Lan­des­wett­be­werbs 2011 kürz­lich sel­ber schon ähn­lich im Ram­pen­licht gestan­den hat­te wie die frisch gekür­te Bun­des­sie­ge­rin Car­lot­ta Schramm. Die Fünf­zehn­jäh­ri­ge aus Baden-Würt­tem­berg hat­te aus Sicht der Jury, pas­send im Jahr der Fuß­ball-Welt­meis­ter­schaft der Frau­en im eige­nen Land, treff­lich mit ihren drei Mit­strei­te­rin­nen über den Ein­satz des Video­be­wei­ses zu debat­tie­ren gewusst.
 
Aktu­el­les