Aue-Geest-Gymnasium Harsefeld
Brakenweg 2, 21698 Harsefeld
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Schach­matt in der gro­ßen Pause

Died­rich Hinrichs

Dass man­che selbst in Unter­richts­pau­sen nicht vor geis­ti­gen Anstren­gun­gen zurück­schre­cken und wie man den geg­ne­ri­schen König mit stra­te­gi­schem Geschick und tak­ti­scher Fines­se in eine aus­weg­lo­se Stel­lung treibt, stel­len jeden Diens­tag und Mitt­woch die erklär­ten Anhän­ger des klas­si­schen Brett­spiels nach­hal­tig unter Beweis. Jeweils in der ers­ten gro­ßen Pau­se sind Schü­le­rin­nen und Schü­ler am Gym­na­si­um Har­se­feld beim Pau­sen­schach in B 012 im eigent­li­chen Sin­ne des Wor­tes „am Zug“. 
 
Bau­er, Sprin­ger, Läu­fer, Turm, die Dame und der König wer­den eilends auf den qua­dra­ti­schen Spiel­bret­tern plat­ziert, sobald die Tür unse­res Schach­raums kurz nach dem Klin­geln zur ers­ten gro­ßen Pau­se auf­ge­schlos­sen wird: Das gro­ße Spiel, es kann beginnen! 
 
Ob bei einer Blitz­par­tie oder der Fort­set­zung einer Hän­ge­par­tie vom Vor­tag, ob beim gemein­sa­men Grü­beln über zu lösen­de Pro­blem­stel­lun­gen am Brett oder vor dem Com­pu­ter — an den Spiel­ti­schen wird man viel­leicht des einen oder ande­ren müden Gesichts gewahr, aber aller­or­ten nur Schü­ler hell­wa­chen Geis­tes, die rou­ti­niert ihre Spiel­zü­ge aus­füh­ren und dann behän­de die Schach­uh­ren betä­ti­gen, mit denen sie die ver­ein­bar­te Bedenk­zeit mes­sen. Den geg­ne­ri­schen König in der knapp bemes­se­nen Zeit der gro­ßen Pau­se matt zu set­zen, das ist das ange­streb­te Ziel all ihrer stra­te­gi­schen Über­le­gun­gen. Bleibt dann noch die Zeit bis zum Beginn der nächs­ten Unter­richts­stun­de, wer­den been­de­te Par­tien mit dem Spiel­part­ner, zuwei­len aber auch unter Hin­zu­zie­hung wei­te­rer Exper­ten leb­haft ana­ly­siert und viel­stim­mig kommentiert. 
 
Schach nur das Spiel der „stil­len, gedan­ken­ver­lo­re­nen Grüb­ler“? Mit­nich­ten, schon gar nicht in der Schu­le! Und neben dem erwie­se­ner­ma­ßen posi­ti­ven Ein­fluss auf die Kon­zen­tra­ti­ons­fä­hig­keit und die Leis­tungs­mo­ti­va­ti­on för­dert die regel­ge­lei­te­te spie­le­ri­sche Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Geg­ner auch die kom­mu­ni­ka­ti­ven und sozia­len Kom­pe­ten­zen. Dar­über hin­aus bie­tet sich gera­de Jün­ge­ren durch eine unge­ahnt ful­mi­nant und sieg­reich geführ­te Par­tie die Chan­ce, auch einem Älte­ren zu bewei­sen, „dass man etwas drauf hat“, so ein Fünft­kläss­ler, der mit acht wei­te­ren Klas­sen­ka­me­ra­den aus der 5 F2 regel­mä­ßig beim Pau­sen­schach erscheint. Und auch die Rol­len von „Lehr­ling“ und „Meis­ter“ schei­nen dabei eben­so wenig fest definiert. 
 
Für die meis­ten jedoch ste­hen nach eige­nem Bekun­den der Spaß am gemein­sa­men Spiel und die will­kom­me­ne Abwechs­lung zum Unter­richt im Vor­der­grund. Dies gilt gera­de auch für die Zahl der in die­sem Schul­jahr neu hin­zu­ge­kom­me­nen Denk­sport-Anhän­ger aus der Klas­sen­stu­fe 5, die beim Pau­sen­schach am Gym­na­si­um Har­se­feld das Schach­spiel „Zug um Zug“ erler­nen möch­ten oder ihre Spiel­fä­hig­keit wei­ter aus­zu­bil­den und dann im ein­mal jähr­lich statt­fin­den­den Schul­tur­nier unter Beweis zu stel­len gedenken. 
 
Wen also die eige­ne jah­res­zeit­lich beding­te Mat­tig­keit in den Pau­sen anfällt, soll­te es doch ein­mal mit Pau­sen­schach ver­su­chen: Neue „wache Geis­ter“ sind in B 012 jeder­zeit herz­lich Willkommen!
 
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