Toleranz-Spaziergang oder ist Schule ohne Rassismus nur ein Traum?
Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 5 bis 13 haben sich in den vergangenen Wochen auf unterschiedlichste Art mit den Themen Vielfalt, Toleranz und Leben in einer pluralistischen und demokratischen Gesellschaft auseinandergesetzt. Die Ergebnisse können in den letzten Tagen vor und den ersten Tagen nach den Sommerferien im Erdgeschoss des B‑Traktes erkundet werden. Künstlerisch, kreativ und informativ geht es um und durch das Thema Toleranz.
Beeindruckende Graffiti-Kunst rahmt das Ganze und regt zum Nachdenken an. Über Menschenrechte und Missstände in der Welt wird informiert, kleine Basteleien und Quiz laden zur spielerischen Auseinandersetzung mit den Themen Toleranz und Vielfalt ein.
Dass ein Projekt wie dieses mehr als notwendig ist, offenbart sich bereits am ersten Tag. Schon zu Beginn der Ausstellung wird eines der Schülerprodukte mit Stickern rechtsradikalen Inhalts beschmiert. Solche Inhalte werden wir entfernen und an ihre Stelle einen Sticker mit einer positiven Botschaft setzen mit dem Vermerk „An dieser Stelle wurden menschenverachtende Inhalte entfernt“. Wir hoffen, dass diese Sticker nicht zu oft zum Einsatz kommen müssen.
Wer sich intensiver mit dem Thema Toleranz beschäftigt, stolpert früher oder später über das Toleranz-Paradoxon: „Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz.“ (K. Popper) Oder anders formuliert: Keine Toleranz der Intoleranz.
In diesem Sinne: Wir sind eine Schule, die jeden und jede herzlich willkommen heißt! Rein theoretisch bezieht sich das auch auf Personen mit rechtsextremer Gesinnung. Im Fall von extremistischen, menschenverachtenden Aussagen machen wir jedoch gerne eine Ausnahme…
Fotos: Katerina Külper