Aue-Geest-Gymnasium Harsefeld
Brakenweg 2, 21698 Harsefeld
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Bekannt­schaft mit der Ur-Mutter

von Ange­li­na Grube
 
Am 20.11.2023 war es soweit – wir, der Bio­lo­gie Leis­tungs­kurs 12,  durf­ten unser Theo­rie­wis­sen zum The­ma DNA in der Pra­xis anwenden. 
Hier­zu ging es nach Sta­de – um zwan­zig nach acht tra­fen wir uns vor dem Haupt­ein­gang des Stader Kran­ken­hau­ses, um gemein­sam mit Herrn Grei­er zu der Elbe — Schü­ler — Aka­de­mie (kurz ELSA) zu gehen, die sich auf dem glei­chen Gelän­de befindet.
 
Wir lern­ten Frau Dr. Zurek ken­nen, die uns an die­sem Tag beglei­tet hat und uns zu Beginn einen span­nen­den Vor­trag über die Ent­ste­hung des moder­nen Men­schen prä­sen­tier­te. Hier sind wir auch zum ers­ten Mal über den Begriff „Urmut­ter“ gestol­pert. Es han­delt sich um ver­schie­de­ne Abstam­mungs­li­ni­en, die eine Mög­lich­keit bie­ten, die Wan­de­rung der Mensch­heit im Lau­fe ihrer Geschich­te nach­zu­ver­fol­gen. Die 650 Mil­lio­nen Euro­pä­er kön­nen dabei auf sie­ben „Urmüt­ter“ zurück­ge­führt wer­den. Und wir wid­me­ten uns der Auf­ga­be, unse­re eige­ne Urmut­ter etwas näher zu bestim­men. Dabei soll­te die Fra­ge beant­wor­tet wer­den, ob wir zur Urmut­ter „Hele­na“ oder zu den „Ande­ren“ gehören.
 
Moti­viert schwan­gen wir uns in unse­re Kit­tel, um eige­ne Pro­ben zu ent­neh­men. Mit Wat­te­stäb­chen sam­mel­ten wir unse­rem Rachen, was wir brauch­ten: Schleimhautzellen.
 
Die Pro­ben wur­den getrock­net und dann auf­wen­dig prä­pa­riert, um die DNA aus den Mito­chon­dri­en zu iso­lie­ren. Wei­ter ging es mit dem PCR-Ver­fah­ren, wel­ches wir bereits theo­re­tisch aus dem Unter­richt kann­ten. Ab da hieß es war­ten, denn das Ver­fah­ren brauch­te Zeit.
 
Wir genos­sen unse­re knapp zwei­stün­di­ge Mit­tags­pau­se, bevor es ein wei­te­res Mal an die Labor­ar­beit ging. Die ver­viel­fäl­tig­te DNA wur­de in den Restrik­ti­ons­ver­dau geschickt, wo uns mit­hil­fe von Enzy­men das Schnei­den der DNA gelang.
 
Und dann erreich­ten wir unse­ren letz­ten Schritt, der uns die Ant­wort geben wür­de: die Aga­ro­se-Gel­elek­tro­pho­re­se. Die­ser Schritt wür­de unse­re DNA sicht­bar machen, je nach Grö­ße wan­dert die­se unter­schied­lich schnell durch das Gel, wel­ches in unse­rem Expe­ri­ment aus Aga­ro­se bestand.
 
Nach dem eigen­stän­di­gen Befül­len der Gel­ta­schen brauch­te es nur zwan­zig Minu­ten, um das fina­le Ergeb­nis zu erhal­ten. Und unse­re Arbeit hat­te sich gelohnt: die Gel­elek­tro­pho­re­se zeig­te, wer von der Urmut­ter Hele­na abstamm­te und wer in die ande­re Grup­pe gehörte.
 
Ins­ge­samt war der Aus­flug eine tol­le Erfah­rung, um das Labor­le­ben ken­nen­zu­ler­nen und die Metho­den aus dem Schul­buch ein­mal in der Rea­li­tät zu beobachten.
 
Wir bedan­ken uns bei Frau Dr. Zurek, die uns das Leben und die „Kunst“ des Labors näher­ge­bracht hat und bei Herrn Grei­er, der die Exkur­si­on für uns orga­ni­siert hat!
 
Foto: Micha­el Greier