Aue-Geest-Gymnasium Harsefeld
Brakenweg 2, 21698 Harsefeld
04164-859950

Anfangs­jah­re: „Wir sit­zen im Con­tai­ner – holt uns hier raus!“

Pro­jekt­zei­tungs­re­dak­ti­on und Died­rich Hinrichs

Als im zwei­ten Jahr nach sei­ner Grün­dung das Gym­na­si­um Har­se­feld aus allen Näh­ten platz­te und sich das neue Schul­ge­bäu­de am Bra­ken­weg noch im Bau befand, muss­te eine Über­gangs­lö­sung gefun­den wer­den. Der Plan: Schul­con­tai­ner als Klas­sen­räu­me. Die­se krea­ti­ve Idee lös­te aller­dings kei­nen all­zu gro­ßen Enthu­si­as­mus bei den Schü­le­rin­nen und Schü­lern der neu­en 5. Klas­sen des Schul­jah­res 2005/06 aus, sodass ihre Stim­mung in den Anfangs­jah­ren ein wenig getrübt war. Wir haben Zeit­zeu­gen auf­ge­spürt und deren Erin­ne­run­gen an die­se frü­hen Jah­re unse­rer Schu­le festgehalten.

Ehe­ma­li­ge Schü­ler erin­nern sich im Nach­hin­ein zwar ger­ne an die „viel zu kur­ze Schul­zeit“ zurück, aber die­je­ni­gen, die anfangs in den Con­tai­nern unter­rich­tet wor­den sind, haben nicht nur posi­ti­ve Erfah­run­gen gemacht.

Beson­ders die Ehe­ma­li­gen des Abitur­jahr­gangs 2013 spre­chen von prä­gen­den Erleb­nis­sen in den Con­tai­nern: Gerüch­te über Rat­ten, die unter den Con­tai­nern Zuflucht fan­den, mach­ten die Run­de, ein äußerst unan­ge­neh­mer Geruch in den Klas­sen­räu­men sowie Käl­te im Win­ter wegen der feh­len­den Iso­la­ti­on und Hit­ze­staus im Som­mer sorg­ten eher für eine beklem­men­de Atmo­sphä­re. Und einen Schü­ler hiel­ten die Con­tai­ner ganz beson­ders auf Trab, da er die­se – als erzie­he­ri­sche Maß­nah­me – per­ma­nent umrun­den musste.

Für schlech­te Stim­mung sorg­ten aber auch eini­ge Schü­ler, die vom Athe­nae­um Sta­de zurück nach Har­se­feld muss­ten. Die Tren­nung von ihren Freun­den und der Wech­sel von der Stadt aufs Land sorg­ten für gro­ßen Auf­ruhr. Sie bezeich­ne­ten sich selbst als „Ver­suchs­ka­nin­chen“ und ver­wei­ger­ten anfangs sogar den Unter­richt. Obwohl Leh­rer und ver­ein­zelt Schü­ler gemein­sam ver­such­ten, einen Stim­mungs­wech­sel her­bei­zu­füh­ren, änder­te sich die Stim­mung erst in der Oberstufe.

All die­se Umstän­de führ­ten natür­lich dazu, dass vie­le dem Ein­zug in das neue Gebäu­de mit gro­ßen Hoff­nun­gen ent­ge­gen­fie­ber­ten und sich begeis­tert am Umzug im Juli 2006 betei­lig­ten. Auch unser lang­jäh­ri­ger Haus­meis­ter Thors­ten Mül­ler erin­nert sich ger­ne an die Zeit zurück: „Der Umzug bedeu­te­te viel Arbeit und Stress, trotz­dem haben alle Schü­ler auf­ge­regt mit­ge­hol­fen. Auch ich war anfangs etwas ner­vös wegen der Umstel­lung auf die neue Tech­nik, aber aus heu­ti­ger Sicht kann ich mich nicht mehr beklagen.“

Eben­falls posi­tiv kann sich der ers­te Schü­ler­spre­cher unse­res Gym­na­si­ums Con­nor Ryter­ski an die­se Anfangs­zeit erin­nern. Er sah die Schul­grün­dung als Chan­ce, ein Teil von etwas Neu­em zu wer­den, und war stets mit gro­ßem Enga­ge­ment dabei, die viel­sei­ti­gen Schü­ler­inter­es­sen zu ver­ei­nen und in den jewei­li­gen Schul­gre­mi­en durchzusetzen.

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Foto: G. Fuhr

Gra­fik: Phil­ipp Muin