Aue-Geest-Gymnasium Harsefeld
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“Die rote Zora” für unse­re Sechstklässler

Kati Ben­te

Alle Jah­re wie­der in der Weih­nachts­zeit schallt das Stich­wort „Thea­ter“ durch die Klas­sen­räu­me der Fünft- und Sechst­kläss­ler. Für unse­re Schü­le­rin­nen und Schü­ler des 6. Jahr­gangs war es nun in der ver­gan­ge­nen Woche (14.12.2017) soweit, das Klas­sen­zim­mer gegen den Thea­ter­saal ein­zu­tau­schen. Fast schon tra­di­tio­nell soll­te es ins Tha­lia-Thea­ter Ham­burg gehen, da gelun­ge­ne Insze­nie­run­gen der Vor­jah­re  wie „Die unend­li­che Geschich­te“ oder „Die Geis­ter­rit­ter“ vie­len Schü­lern in guter Erin­ne­rung geblie­ben sind.

So ström­ten nun kurz nach 10 Uhr ein­hun­dert Mäd­chen und Jun­gen vor unse­rem Gym­na­si­um zu den Ree­se-Bus­sen, die uns wie immer zuver­läs­sig und pünkt­lich in die Innen­stadt Ham­burgs beförderten.

Am Tha­lia ange­kom­men, öff­ne­ten sich auch schon bald die Türen des Thea­ters für uns und schnell hat­ten wir unse­re Plät­ze in den Rei­hen zwei bis sie­ben im Par­kett gefun­den. Ein Blick ins Rund ließ rasch erken­nen, dass das Thea­ter bis auf den letz­ten Platz aus­ver­kauft war. Vol­ler Span­nung erwar­te­ten wir nun den Beginn der Aufführung.

Auf die Büh­ne gebracht wer­den soll­te die Geschich­te der Ban­de um die rote Zora, deren Mit­glie­der, alle­samt Wai­sen­kin­der, ihr Zuhau­se in einer zer­fal­le­nen Burg an der kroa­ti­schen Küs­te gefun­den haben und hier voll­kom­men auf sich allein gestellt ums Über­le­ben kämpfen.

Doch wenn man sich nun die Büh­ne so betrach­te­te, wirk­te die­se alles ande­re als auf­re­gend. Im schlich­ten Schwarz gehal­ten, war ledig­lich eine Holz­kis­te im Hin­ter­grund zu sehen, was die Erwar­tun­gen an eine tol­le Büh­nen­ku­lis­se deut­lich her­un­ter­schraub­te. Doch schon bald war jedem klar, dass dies heu­te alles ande­re als lang­wei­lig wer­den soll­te. Ein zehn­köp­fi­ges Ensem­ble über­zeug­te mit einer quir­li­gen und unter­halt­sa­men Auf­füh­rung, bei der auch mit Effek­ten nicht gegeizt wur­de. Durch raf­fi­nier­te Büh­nen­tech­nik und den geschick­ten Ein­satz von Mul­ti­me­dia­se­quen­zen ver­wan­del­te sich der Schau­platz auf der Büh­ne in Sekun­den­schnel­le in einen neu­en: Litt man eben noch mit dem zu Unrecht im Gefäng­nis sit­zen­den Bran­ko, wur­de man nur wenig spä­ter schon in den Bann der Mee­res­wel­len an der kroa­ti­schen Adria gezogen.

So waren alle Zuschau­er sehr bald von der Hand­lung gefes­selt und hat­ten natür­lich Par­tei für die Ban­den­mit­glie­der ergrif­fen. Ins­be­son­de­re der dick auf­ge­pols­ter­te Paw­le erober­te mit sei­nen Ges­ten und Sprü­chen im Hand­um­dre­hen die Her­zen des Publi­kums. Als sich die Ban­de schließ­lich doch gegen alle Unge­rech­tig­kei­ten zur Wehr set­zen konn­te, war ein erleich­ter­tes Auf­at­men in den Zuschau­er­rei­hen deut­lich zu spü­ren. Zusam­men­halt und Soli­da­ri­tät haben sich wie­der ein­mal als Schlüssel zum Glück erwiesen.

Gut gelaunt tra­ten wir so die Rück­fahrt an und immer wie­der hör­te man den ein oder ande­ren über die Auf­füh­rung erzäh­len, mal fas­zi­niert, mal fra­gend und manch­mal ein­fach nur herz­haft lachend.

Fotos: Kati Ben­te (3) und J. Jost (1)

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