Das “FranceMobil” am AGG: “C´était cool avec vous!”
Von Diedrich Hinrichs
Sieben Jahre mussten wir darauf warten, dass sich ein französisches Kulturinstitut en miniature, das „FranceMobil“, wieder auf den Weg nach Harsefeld macht, um in einer ersten, ganz besonderen “Schnupperstunde” unsere Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 5, die ein „F“ in ihrer Klassenbezeichnung mit sich führen, für deren zweite Fremdsprache zu begeistern.
Am heutigen Vormittag (26.02.2020) gelang dies den beiden jungen französischen Lektorinnen Cyrielle Viprey und Cécile Larralde (Institut français Bremen bzw. Düsseldorf) besonders eindrucksvoll auf spielerisch-kommunikative Weise. Ihr auf Französisch zum Ausdruck gebrachtes Kompliment und Fazit am Ende der jeweils 45-minütigen Animationen konnten alle drei Klassen gleichfalls nur erwidern: „Das war cool mit Euch!“
In Paris, auf dem Eiffelturm oder im Louvre ist die ein oder andere Schülerin bzw. der ein oder andere Schüler der Klasse 5 F1 nach eigenem Bekunden bereits gewesen — einer selbst ist sogar in Frankreich zur Welt gekommen -, die Kenntnisse in der Sprache unseres Nachbarlandes beschränkten sich bisweilen jedoch überwiegend auf eine Handvoll Wörter.
Diesen Zustand änderten binnen kurzem Cyrielle Viprey und Cécile Larralde, die heute Vormittag zielsicher ihr „FranceMobil“ auf unseren Schulhof gesteuert hatten, wo sie bereits von der ersten von ihnen zu unterweisenden 5. Klasse erwartet worden waren: In der lebhaften, (natürlich) ausschließlich französischsprachigen Begrüßungsrunde stellten sich beide — zudem auch überaus gestenreich — vor und forderten die im Sitzkreis versammelte 5 F1 auf, dies ebenso zu tun.
Anschließend entlockten sie den Schülerinnen und Schülern diskrete Informationen (Alter, Wohnort, Vorlieben und Abneigungen), die wiederum Ausgangspunkt für ein erstes „Würfelaugen-Sprachspiel“ wurden, in dem der Zufall darüber entschied, welchen der fünf zuvor phonetisch und semantisch erarbeiteten vollständigen Sätze von jeder Einzelnen bzw. jedem Einzelnen nachzusprechen waren und nicht zuletzt erlaubte, sich auf französisch schon einmal persönlich vorstellen zu können.
Weiterhin im großen Kreise erfolgte anschließend eine Wort-Bild-Zuordnung, wobei diverse auf Kärtchen dargestellte Gegenstände mit den entsprechenden und zuvor vorgesprochenen Bezeichnungen in Einklang zu bringen waren. Daraus entbrannte letztlich ein spielerischer Wettstreit der zur einen Hälfte in „Allemand“ und zur anderen in „France“ eingeteilten Klassengemeinschaft, der in des Wortes doppelter Bedeutung alle „von ihren Sitzen riss“.
Abgerundet wurde die besondere Schnupperstunde für unsere Fünftklässler durch eine Frage-und-Antwort-Runde, in der die grüne Amphibie François — eine kleine Handpuppe aus Stoff — von Platz zu Platz wanderte und der jeweiligen Besitzerin bzw. dem jeweiligen Besitzer „auf Zeit“ das Fragerecht gewährte. Und nur in dieser Schlussrunde standen die beiden französischen Lektorinnen auf Deutsch Rede und Antwort, um den Wissendurst unserer Schülerinnen und Schüler nach Sprache, Land und Leute oder auch Privatem zu stillen.
„Ihr habt viel kommuniziert und gut verstanden, um alles mitmachen zu können“, lobten Cyrielle und Cécile die Klasse 5 F1 aus ihrer Sicht, und mutmaßlich nicht nur aus derjenigen des neutralen Betrachters war diese Animationsstunde und der Besuch des „FranceMobil“ an unserem Gymnasium Werbung und Motivation für das Erlernen einer weiteren Fremdsprache.
Hintergrund: “FranceMobil” wird vom Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) in enger Zusammenarbeit mit der Französischen Botschaft / Institut français Deutschland angeboten und von der Robert Bosch Stiftung, Fleetpool GmbH, dem Deutsch-Französischen Institut (dFI) Erlangen sowie dem Ernst Klett Verlag unterstützt. Zudem beteiligt sich das Land Hessen finanziell an „FranceMobil“.
Das Programm wurde 2004 für sein vorbildliches Engagement in der deutsch-französischen Zusammenarbeit mit dem Adenauer-de Gaulle-Preis ausgezeichnet. Seit seiner Gründung 2002 hat „FranceMobil“ bundesweit mehr als 1,3 Millionen Schülerinnen und Schüler an etwa 16.000 allgemeinbildenden und beruflichen Schulen erreicht.
Fotos: Diedrich Hinrichs