Aue-Geest-Gymnasium Harsefeld
Brakenweg 2, 21698 Harsefeld
04164-859950

Ein glück­li­cher Haus­herr nimmt sei­nen Hut — Ver­ab­schie­dungs­fei­er für Ober­stu­di­en­di­rek­tor Johann Book

Von Died­rich Hinrichs

Viel­fäl­ti­ges Lob, Dank, Aner­ken­nung und Aus­druck des Respekts sowie der per­sön­li­chen Wert­schät­zung bestimm­ten die Rede­bei­trä­ge und Gruß­wor­te der­je­ni­gen, die anläss­lich der Ver­ab­schie­dung unse­res Schul­lei­ters Herrn OStD Johann Book im Ver­lauf einer stil­vol­len, krea­ti­ven und bewe­gen­den Fei­er­stun­de in die­ser Woche (26.06.2018) vor meh­re­ren hun­dert Gäs­ten das Red­ner­pult in unse­rem Forum erklommen.

In den aus unter­schied­li­chen Per­spek­ti­ven vor­ge­nom­me­nen Rück­schau­en auf mehr als 40 Jah­re Schul­dienst wur­de von allen Red­nern immer wie­der auf die vom ange­hen­den Pen­sio­när in vier­zehn Jah­ren geleis­te­te „Auf­bau­ar­beit“ als ers­tem Lei­ter des Gym­na­si­ums Har­se­feld, spä­ter dann Aue-Geest-Gym­na­si­um Har­se­feld, Bezug genom­men – und nicht zuletzt auch der Sym­bol­ge­halt sei­nes unver­wech­sel­ba­ren Mar­ken- und Güte­zei­chens facet­ten­reich aus­ge­leuch­tet, bevor das sich stets von ihm gut behü­tet emp­fun­de­ne Leh­rer­kol­le­gi­um des AGG vor ihrem aus dem akti­ven Dienst schei­den­den Chef den Hut zog.

Musi­ka­li­sche Eröff­nung durch die Schul­band mit “Was wirk­lich bleibt” (Chris­ti­na Stürmer)

Es sind die Dank­ba­ren, die glück­lich sind

Dass die heu­ti­ge fei­er­li­che Ver­ab­schie­dung des Schul­lei­ters am Aue-Geest-Gym­na­si­um eine Pre­mie­re sei, dar­auf wies unse­re stell­ver­tre­ten­de Schul­lei­te­rin Frau StD´ Ute Appel­kamp in ihrer Begrü­ßungs­an­spra­che die zahl­rei­chen Ehren­gäs­te – dar­un­ter kom­mu­na­le Amts- und Wür­den­trä­ger, ehe­ma­li­ge und amtie­ren­de Direk­to­ren, vor­ma­li­ge Kol­le­gen sowie Mit­glie­der des Lions Club Har­se­feld – das Leh­rer­kol­le­gi­um und Mit­ar­bei­ter, Eltern­ver­tre­ter sowie die Klas­sen- und Tuto­rats­spre­cher des AGG zu Beginn der zwei­ein­halb­stün­di­gen Ver­an­stal­tung hin.

Sie per­sön­lich bli­cke auf eine vier­zehn­jäh­ri­ge Zusam­men­ar­beit mit Herrn Book in durch­aus ereig­nis- und arbeits­rei­chen Jah­ren zurück, die von Offen­heit, Wert­schät­zung Tole­ranz und Pro­fes­sio­na­li­tät geprägt gewe­sen sei und immer den Mensch in den Mit­tel­punkt aller gemein­sa­men Bemü­hun­gen im Sin­ne des Leit­mot­tos unse­res Gym­na­si­ums gestellt habe, indem er sei­ne Schü­ler unter ande­rem dazu ange­hal­ten habe, alles kri­tisch zu hin­ter­fra­gen, was auch sei­ne eige­ne Maxi­me gewe­sen sei. So habe denn auch auf­grund sei­nes von ihr her­vor­ge­ho­be­nen Scharf­sinns – bei gleich­zei­tig an den Tag geleg­ter Gelas­sen­heit – man­che dienst­li­che Ver­ord­nung sei­ner kri­ti­schen Ana­ly­se nur bedingt standgehalten.

„Es sind die Dank­ba­ren, die glück­lich sind“, der zwei­te Teil eines Zitats Fran­cis Bacons, beschrei­be aus Sicht von Frau Appel­kamp die heu­ti­ge Situa­ti­on sowohl des­je­ni­gen, der an die­sem Tage gehe, als auch der­je­ni­gen, die am AGG ver­blei­ben wür­den, ver­mut­lich sehr tref­fend, denn alle sei­en bei der Rück­schau auf das Gewe­se­ne und auf das von Herrn Book für die Schu­le Geleis­te­te von Dank­bar­keit und einem Glücks­ge­fühl erfüllt. Abschlie­ßend wünsch­te unse­re stell­ver­tre­ten­de Schul­lei­te­rin OStD Book für sei­ne schul­freie Lebens­pha­se Ent­span­nung, Inspi­ra­ti­on und Gesund­heit sowie Freu­de bei der Anzahl auf ihn mut­maß­lich war­ten­der „Gour­met-Fes­ti­vals“.

Begrü­ßung durch die stell­ver­tre­ten­de Schul­lei­te­rin des Aue-Geest-Gym­na­si­ums Frau StD´ Ute Appelkamp

Mit Gespür für das Mach­ba­re viel für die Schu­le getan

In ihrer Rede beton­te die Dezer­nen­tin der Lan­des­schul­be­hör­de, Regie­rungs­schul­di­rek­to­rin Ellin Nickel­sen, dass Herr Book, der mit einem klei­nen Team das Aue-Geest-Gym­na­si­um „aus der Tau­fe geho­ben“ habe, über all die Jah­re als eine wich­ti­ge und wert­vol­le Schul­lei­tung für die Lan­des­schul­be­hör­de wahr­ge­nom­men wor­den sei. Er hin­ter­las­se ein wohl­be­stell­tes Haus, nun­mehr aber schaue „der Haus­herr auf das Errich­te­te und geht“.

Nach Dar­le­gung sei­nes Wer­de­gangs und Wir­kens als Päd­ago­ge cha­rak­te­ri­sier­te sie OStD Book, der sich in der AGG-Fest­schrift anläss­lich des zehn­ten Geburts­tags unse­res Gym­na­si­ums selbst als ein „glück­li­cher Schul­lei­ter“ bezeich­net habe und dem – in Anspie­lung auf die Stär­kung der gym­na­sia­len Bil­dung im länd­li­chen Raum – immer wich­tig gewe­sen sei, „Schu­le zu den Schü­lern zu brin­gen”, als aus­ge­gli­chen, ver­mit­telnd, authen­tisch und als jeman­den, der wis­se, was er wol­le. Er habe sich, von ihr einst danach gefragt, sei­nen dama­li­gen Schul­lei­ter am Stader Athe­nae­um Herrn Kru­se­mark zum Vor­bild genom­men und sich selbst in der Rol­le eines „elder sta­tes­man“ gesehen.

Rede­bei­trag für die Lan­des­schul­be­hör­de von der Dezer­nen­tin Frau Ellin Nickelsen

Mit sei­nem Gespür für das Mach­ba­re, sei­ner Beharr­lich­keit und Über­zeu­gungs­fä­hig­keit habe er viel für die Schu­le getan, wofür Frau Nickel­sen ihm per­sön­lich und im Namen der Nie­der­säch­si­schen Lan­des­schul­be­hör­de dank­te, bevor sie anschlie­ßend Herrn Book die offi­zi­el­le Urkun­de zur Ver­set­zung in den Ruhe­stand überreichte.

Über­rei­chung der offi­zi­el­len Ver­ab­schie­dungs­ur­kun­de an OStD Johann Book

Musi­ka­li­scher Bei­trag von der “Can­ti­na-Band” mit “Fal­lin´” (Ali­cia Keys)

Viel Ver­trau­en in die Arbeit des Voll­blut­päd­ago­gen gehabt

Der Stader Land­rat Micha­el Roes­berg beschrieb in sei­nem Rede­bei­trag unse­ren aus dem Dienst schei­den­den Schul­di­rek­tor Johann Book, des­sen Bild fort­an in der Ahnen­ga­le­rie des Aue-Geest-Gym­na­si­ums an ers­ter Stel­le hän­gen wer­de, wie er augen­zwin­kernd her­vor­hob, als einen „Voll­blut­päd­ago­gen“, in des­sen Arbeit er per­sön­lich und auch der Land­kreis seit Beginn des Auf­baus und der Errich­tung des Har­se­fel­der Gym­na­si­ums immer viel Ver­trau­en gehabt hät­ten. Zurecht sei das mit gro­ßem Enthu­si­as­mus und einem star­ken Kol­le­gi­um Geschaf­fe­ne mit sei­nem Namen verbunden.

Zahl­rei­che „Events“ (u.a. Pro­zess der Namens­ge­bung, Not­un­ter­kunft für Flücht­lin­ge auf dem Schul­ge­län­de, Enga­ge­ment für den Volks­bund) hät­ten dazu bei­getra­gen, dass sich das Aue-Geest-Gym­na­si­um Har­se­feld in der kur­zen Zeit sei­nes Bestehens und unter der Ägi­de von OStD Book einen guten Ruf erwor­ben und dem Land­kreis viel gege­ben habe.

Zwar sei er „die tra­gen­de Säu­le“ unse­res Gym­na­si­ums gewe­sen, aber aus sei­ner per­sön­li­chen Bezie­hung zu Johann Book her­aus wis­se er, so zeig­te sich Land­rat Roes­berg über­zeugt, gebe die­ser ger­ne die Lei­tung an sei­ne Nach­fol­ge­rin ab. Es ent­fal­le daher die Not­wen­dig­keit, den aus sei­nem Amt Schei­den­den zu trös­ten, gleich­wohl doch künf­tig eini­ge Pri­vi­le­gi­en ent­fal­len wür­den: etwa die Her­stel­lung von Tele­fon­ver­bin­dun­gen, der ver­läss­li­che Start des täg­li­chen Bil­dungs­pro­gramms um 8 Uhr und nicht zuletzt – in Anspie­lung auf die Fahr­ge­mein­schaft mit Frau Appel­kamp – die lang­jäh­ri­ge Mobi­li­täts­ga­ran­tie auf dem Weg zum Dienst­ort, die fort­an der ban­gen Fra­ge wei­che „Wer nimmt mich nun mit, wenn ich an der Shell-Tank­stel­le in Sta­de stehe?“ 

Rede­bei­trag für den Schul­trä­ger von Herrn Land­rat Micha­el Roesberg

Am Ende sei­ner Rede dank­te Micha­el Roes­berg im Namen des Schul­trä­gers und des Stader Kreis­ta­ges OStD Book für sei­nen uner­müd­li­chen Ein­satz und sei­ne stets kon­struk­ti­ve Zusam­men­ar­beit und wünsch­te ihm, bevor er unse­ren Schul­lei­ter mit einem Kenn­zei­chen­hal­ter aus der Son­der­edi­ti­on des Land­krei­ses Sta­de freund­lich bedach­te, sodass sein Num­mern­schild ihn künf­tig als „Bot­schaf­ter unse­res Land­krei­ses“ aus­wei­sen wird, dass alle sei­ne Wün­sche in Erfül­lung gehen mögen.

Bei­spiel­haf­te Zusam­men­ar­beit mit einem cou­ra­gier­ten Schul­lei­ter

Har­se­felds Samt­ge­mein­de­bür­ger­meis­ter Rai­ner Schlicht­mann beton­te in sei­nem Rede­bei­trag, dass er eine beson­de­re Bin­dung zum Aue-Geest-Gym­na­si­um habe, einer neu­en Schu­le, der man damals hier vor Ort „Unter­schlupf gewährt“ habe, dar­über hin­aus auch zu Herrn Book per­sön­lich, von dem er anneh­me, dass die­ser sich heu­te nur vom Schul­le­ben des Fle­ckens ver­ab­schie­den und auch wei­ter­hin Pro­jek­te des Lions Club Har­se­feld mit Herz und Ver­stand beglei­ten wer­de. Er lob­te anschlie­ßend die Zusam­men­ar­beit der Schu­le mit der Kom­mu­ne und bezeich­ne­te sie als bei­spiel­haft, auch bei dem Bemü­hen, die Über­gangs­quo­te von der Grund­schu­le aufs Gym­na­si­um, die zuvor zwi­schen 15 und 25% gele­gen habe, auf mehr als 40% zu steigern.

Herrn Book habe er, wie Rai­ner Schlicht­mann wei­ter aus­führ­te, über­dies auch als cou­ra­gier­ten Schul­lei­ter schät­zen gelernt, der sei­ner­zeit eine andern­orts abge­sag­te Vor­füh­rung des Films „Die Gei­ge aus Cer­va­ro­lo“ am AGG erlaubt habe, um ein nach sei­nem Ver­ständ­nis rich­ti­ges Geschichts­bild zu ver­mit­teln. Im Namen der Samt­ge­mein­de Har­se­feld dank­te er OStD Book für die gute Zusam­men­ar­beit und wünsch­te ihm für­der­hin eine aus­ge­füll­te Freizeitgestaltung.

Viel Know­how und Ver­läss­lich­keit gehen ver­lo­ren

In sei­nem Gruß­wort zeig­te sich OStD Wolf­gang Deutsch­mann als Ver­tre­ter der Nie­der­säch­si­schen Direk­to­ren­ver­ei­ni­gung und ganz beson­ders als Mit­glied aus dem Kol­le­gen­kreis des „Nas­sen Drei­ecks“ ange­sichts der Tat­sa­che, dass unser Schul­lei­ter die­sen Ver­ein nun­mehr ver­las­se, tief betrübt. Es wer­de mit Herrn Book, dem er eine schö­ne Zeit und alles Gute wünsch­te, „viel Know­how, Ver­läss­lich­keit und ein guter Freund“ ver­lo­ren gehen, wie Herr Deutsch­mann bekundete.

Gruß­wort der Nie­der­säch­si­schen Direk­to­ren­ver­ei­ni­gung (Abt. Lüne­burg) von Herrn OStD Wolf­gang Deutschmann

Sei­nen kol­le­gia­len Rat wird man ver­mis­sen

Auch Schul­lei­te­rin Moni­ka Han­schen, die ihr Gruß­wort als Ver­tre­te­rin der Schu­len der Samt­ge­mein­de ent­bot, lob­te Herrn Book als ver­läss­li­chen, fai­ren und enga­gier­ten Kol­le­gen, des­sen Rat man künf­tig im besag­ten Kreis ver­mis­sen wer­de. Ihm per­sön­lich wünsch­te Frau Han­schen, nach­dem sie das besinn­li­che Gedicht „Ich wün­sche dir Zeit“ von Elli Mich­ler zitiert hat­te, vor allem die Erfül­lung des dar­in im letz­ten Vers zum Aus­druck kom­men­den Wun­sches: „Ich wün­sche dir: Zeit zu haben zum Leben!“

Gruß­wort der Schu­len der Samt­ge­mein­de Har­se­feld von der Schul­lei­te­rin der Grund­schu­le Ahler­stedt Frau Moni­ka Hanschen

Der Mann mit dem May­ser geht nach Haus”

Der drei­stim­mi­ge Rede­bei­trag unse­rer Per­so­nal­rats­mit­glie­der OStR´ Kati Ben­te, OStR Tho­mas Dietz und StR Cars­ten Spring­mann geriet dann zu einen Par­force­ritt durch die Kul­tur­ge­schich­te der Kopf­be­de­ckung, bei dem mit in den schu­li­schen Kon­text gestell­te sprich­wört­li­che Rede­wen­dun­gen zum Teil auch ganz per­sön­lich wahr­ge­nom­me­ne Cha­rak­ter­merk­ma­le des über­zeug­ten und sou­ve­rä­nen Hut­trä­gers Herrn Book auf ver­gnüg­li­che Wei­se illus­triert wur­den und die Aus­füh­run­gen leit­mo­ti­visch durch­zo­gen: Es fal­le schwer, sich von ihrem Schul­lei­ter zu ver­ab­schie­den, der am AGG für alle klar ersicht­lich „den Hut auf­hat­te“, nur zu oft alle Din­ge „unter einen Hut“ brin­gen muss­te, dem nie die „Hut­schnur geplatzt“ sei und der – bezo­gen auf den Auf­bau eines „Luft­schlos­ses” zum real exis­tie­ren­den Gym­na­si­um in Har­se­feld – „den Hut pas­send gemacht“ habe, dass die­ser wie ange­gos­sen sitze.

Schon ers­te per­sön­li­che wie spä­ter auch zahl­rei­che dienst­li­che Begeg­nun­gen sei­en für die drei Red­ner prä­gend gewe­sen: Mensch­lich­keit, Umsicht, Kom­pro­miss­be­reit­schaft und Ver­trau­ens­be­reit­schaft hät­ten ihn als Schul­lei­ter aus­ge­zeich­net – selbst bei ener­gi­schen Ein­sät­zen, wenn es auch ein­mal gegol­ten habe, aus der Sicht des Kol­le­gi­ums unpo­pu­lä­re Maß­nah­men durch­zu­set­zen oder man „eins auf den Hut“ bekom­men habe.

Auch eine bis­lang ein­ma­lig statt­ge­fun­de­ne „Kli­ma­kon­fe­renz“ habe in 2400 Tagen Zusam­men­ar­beit dem gegen­sei­ti­gen Ver­trau­en und der Wert­schät­zung aus der Sicht des Per­so­nal­rats kei­nen Abbruch getan: „Sie zeig­ten in schwie­ri­gen Situa­tio­nen wah­re Grö­ße, hat­ten stets Bezug und Kon­takt zum Kol­le­gi­um und zur Schü­ler­schaft, waren immer ansprech­bar, prä­sent und sind zudem als ‘guter Bio­lo­ge´ umwelt­scho­nend zur Schu­le gefah­ren“, bekann­te abschlie­ßend der Per­so­nal­rats­vor­sit­zen­de und Bio­lo­gie­leh­rer OStR Dietz und schloss mit den Wor­ten: „Wir sind trau­rig, dass wir einen so guten Schul­lei­ter ver­lie­ren. Cha­peau, Herr Book!“

Rede­bei­trag des Per­so­nal­rats am Aue-Geest-Gym­na­si­um von OStR´ Kati Ben­te, OStR Tho­mas Dietz und StR Cars­ten Springmann

Unter der Lei­tung von OStR´ Kati Ben­te betrat unmit­tel­bar dar­auf das Leh­rer­kol­le­gi­um des Aue-Geest-Gym­na­si­ums „gut behü­tet“ die Büh­ne und into­nier­te ein eigens kom­po­nier­tes Lob­lied auf ihren aus dem akti­ven Dienst schei­den­den Schul­lei­ter mit dem Titel „Der Mann mit dem May­ser geht nach Haus“ in Anspie­lung auf des­sen unver­wech­sel­ba­res Mar­ken­zei­chen, zog am Ende des musi­ka­li­schen Bei­trags vor ihm ehrbie­tig den Hut und über­reich­te ihm als Abschieds­ge­schenk eine vom gesam­ten Lehr­kör­per signier­te Kopf­be­de­ckung sowie spä­ter noch als Erin­ne­rung ein über­di­men­sio­na­les, von allen Fach­schaf­ten gestal­te­tes Klas­sen­buch: „Johann Book – Aue-Geest-Gym­na­si­um Har­se­feld – Klas­se 1A“.

Rie­sen­ver­ständ­nis für die Schü­ler­schaft und deren Eltern

Die lang­jäh­ri­ge Eltern­rats­vor­sit­zen­de des Aue-Geest-Gym­na­si­ums Frau Kor­du­la Schä­fer brach­te in ihrem Rede­bei­trag zum Aus­druck, dass es ihr anläss­lich der Ver­ab­schie­dungs­fei­er für Herrn Book eine per­sön­li­che Ehre sei, nach vie­len Jah­ren der im Zusam­men­hang mit ihrem eins­ti­gen Amt ste­hen­den gedeih­li­chen Zusam­men­ar­beit auf die­se und zudem auf gemein­sa­me per­sön­li­che Momen­te zurück­bli­cken zu dürfen.

Der Schul­lei­ter Herr Book sei nicht nur in die­ser Zeit zum Woh­le sämt­li­cher Betei­lig­ter an die­sem Gym­na­si­um tätig gewe­sen, habe viel­fäl­ti­ge Auf­ga­ben und Pro­ble­me gemeis­tert und dabei mit Gelas­sen­heit per­sön­li­che Anfein­dun­gen nicht per­sön­lich genom­men. Er habe ein „Rie­sen­ver­ständ­nis für sei­ne Schü­le­rin­nen und Schü­ler“ gehabt und zudem auch für die Sor­gen der Eltern viel Ver­ständ­nis gezeigt. Frau Schä­fer bedau­er­te abschlie­ßend, dass das AGG mit ihm einen Direk­tor ver­lie­re, der „kom­pe­tent und mensch­lich zugleich“ sei, wünsch­te ihm von Her­zen alles Gute für die kom­men­de Zeit und stell­te ihm noch augen­zwin­kernd einen neu­en Traum­job in Aus­sicht, der hier aber unge­nannt blei­ben soll.

Rede­bei­trag des Schul­el­tern­rats am Aue-Geest-Gym­na­si­um von Frau Kor­du­la Schäfer

Im zwei­ten Zuhau­se unter­stützt und wert­ge­schätzt gefühlt

Der Rede­bei­trag der Schü­ler­schaft von unse­ren frisch geba­cke­nen Abitu­ri­en­ten Julia Howe, Michel­le Vogt und Joost Mey­er bestä­tig­te nach­drück­lich die Wahr­neh­mung ihrer Vor­red­ne­rin Frau Schä­fer. Sie hät­ten sich von ihrem in den Ruhe­stand gehen­den Schul­lei­ter stets unter­stützt, wert­ge­schätzt und gut auf­ge­ho­ben gefühlt in ihrem „zwei­ten Zuhau­se“, dem AGG, das durch Herrn Book Cha­rak­ter bekom­men habe: nicht so sehr durch des­sen obli­ga­te SKG (Schul­kon­troll­gän­ge), son­dern viel­mehr durch sei­ne Unter­stüt­zung und Offen­heit gegen­über zahl­rei­chen Pro­jek­ten und Akti­vi­tä­ten unse­res Schü­ler­rats. Und weil die eige­ne Cha­rak­ter­bil­dung bekannt­lich noch nicht abge­schlos­sen sei, bedau­er­ten sie, „kein(en) Book mehr zu haben“ und künf­tig auf sei­ne niveau­vol­len Wit­ze ver­zich­ten zu müssen. 

Rede­bei­trag für die Schü­ler­schaft des Aue-Geest-Gym­na­si­ums von den Abitu­ri­en­ten des Jahr­gangs 2018 Julia Howe, Michel­le Vogt und Joost Meyer

Im Namen aller Schü­le­rin­nen und Schü­ler des AGG bedank­ten sich die drei Red­ner für sei­ne in die Schu­le und für die Schul­ge­mein­schaft inves­tier­te Zeit bei dem­je­ni­gen, aus des­sen Hän­den ihr Abitur­jahr­gang 2018 erst kürz­lich das letz­te von bis­lang ins­ge­samt 654 an unse­rem Gym­na­si­um erwor­be­nen Rei­fe­zeug­nis­sen ent­ge­gen­ge­nom­men hat­te, und mit einem Blu­men­strauß auch bei Frau Book für ihr kon­spi­ra­ti­ves Ver­hal­ten, das die gehei­me Vor­be­rei­tung der am letz­ten Schul­tag von der Schü­ler­schaft erfol­gen­den Ver­ab­schie­dung ihres Schul­lei­ters mög­lich gemacht habe.

Musi­ka­li­scher Bei­trag von Arne (Cel­lo) und Jan­nik Löh­den (Kla­vier) mit “Cavati­na” (Joa­chim Raff)

Ziel­stre­big und mit rich­ti­ger päd­ago­gi­scher Grund­aus­rich­tung

Eigent­lich nicht vor­ge­se­hen und spon­tan rich­te­te anschlie­ßend Herr Hel­mut Dam­mann-Tam­ke (MdL) eini­ge Wor­te an den künf­ti­gen Pen­sio­när und die ver­sam­mel­ten Anwe­sen­den, in denen er auf die eige­ne Schul­zeit am Stader Athe­nae­um, in der er als Schü­ler Herrn Book das ers­te Mal begeg­net sei, zurück­blick­te. Mit des­sen Ziel­stre­big­keit und an den Tag geleg­ter Auto­ri­tät sei die­ser so gar nicht das gewe­sen, was ihm und sei­nen Mit­schü­lern in der Hoch­zeit der 68er-Bewe­gung als vor­bild­haf­ter Leh­rer­cha­rak­ter wün­schens­wert erschie­nen sei.

Nach 40 Jah­re müs­se er aber sei­nen dama­li­gen ers­ten Ein­druck revi­die­ren: Herrn Books for­dern­de päd­ago­gi­sche Grund­aus­rich­tung hal­te er nun­mehr für eine gute und rich­ti­ge. Nicht nur dadurch hät­ten dan­kens­wer­ter­wei­se ins­be­son­de­re er wie gleich­falls das Kol­le­gi­um das Aue-Geest-Gym­na­si­um Har­se­feld bin­nen kur­zem zu einer „tra­gen­den Säu­le der gym­na­sia­len Schul­land­schaft im Kreis Sta­de“ gemacht.

Rede­bei­trag des Mit­glieds des Nie­der­säch­si­schen Land­tags Herrn Hel­mut Dammann-Tamke

Im päd­ago­gi­schen Para­dies ein vom Glück Ver­folg­ter

In sei­ner Schluss­re­de nahm dann der aus sei­nem Amt schei­den­de Schul­lei­ter des Aue-Geest-Gym­na­si­ums OStD Johann Book das in ihrer Begrü­ßungs­an­spra­che von Frau Appel­kamp ange­führ­te Zitat des eng­li­schen Phi­lo­so­phen und Staats­man­nes Fran­cis Bacon wie­der auf, des­sen Aus­sa­ge er nach einem so von ihm selbst emp­fun­de­nen facet­ten­rei­chen und erfüll­ten Berufs­le­ben in vol­lem Umfang auf sich bezie­hen kön­ne: Er sei dank­bar und glück­lich – über die rich­ti­ge, mit von sei­ner Ehe­frau beein­fluss­ten Berufs­wahl, über päd­ago­gi­sche Vor­bil­der wie sei­nen ehe­ma­li­gen und am heu­ti­gen Tage anwe­sen­den Leh­rer OStR Ber­told Rie­ger, der nicht nur den Leis­tungs­aspekt, son­dern stets auch die Per­sön­lich­keit sei­ner Schü­ler im Auge gehabt habe, und nicht zuletzt über sein her­aus­for­dern­des und erfül­len­des Amt als Schul­lei­ter des Har­se­fel­der Gym­na­si­ums, sodass er alles ande­re als auf ein „ver­pfusch­tes Leben“ zurück­schaue oder gar des Tros­tes bedür­fe, wie es der Flick­schus­ter in Karl Hein­rich Wag­gerls Anek­do­te einem Volks­schul­leh­rer ob des­sen Pro­fes­si­on weis­zu­ma­chen trachtet.

Er dage­gen habe die ein­ma­li­ge Chan­ce gehabt, mit einer klei­nen Pla­nungs­grup­pe von Grund auf das moder­ne Gebäu­de des Gym­na­si­ums Har­se­feld zu pla­nen und die Schu­le zu einem „päd­ago­gi­schen Para­dies“ – wie es eine Refe­ren­da­rin ein­mal bezeich­net habe – her­an­wach­sen zu sehen. Und er dank­te in die­sem Zusam­men­hang allen, die an die­sem fort­wäh­rend unter einem guten Stern ste­hen­den Grün­dungs­pro­zess und der wei­te­ren Ent­wick­lung mit­ge­wirkt hät­ten: sei­nen stets loya­len Koor­di­na­to­ren in der Schul­lei­tung, dem enga­gier­ten Kol­le­gi­um, einer Schü­ler­ver­tre­tung, die Maß­stä­be gesetzt habe, der akti­ven Eltern­schaft, dem zuver­läs­si­gen und umsich­ti­gen Sekre­ta­ri­ats- und Haus­meis­ter­team, dem für­sorg­li­chen Schul­trä­ger, den über die Jah­re unter­schied­li­chen unse­rer Schu­le wohl­ge­wo­ge­nen Dezer­nen­ten und nicht zuletzt sei­ner lang­jäh­ri­gen Stell­ver­tre­te­rin Frau Appel­kamp, wobei er sich beson­ders dar­über freue, wie er aus­drück­lich beton­te, dass sie sei­ne Nach­fol­ge antre­ten werde.

Schul­lei­ter zu sein bedeu­te zwar, jeder­zeit im Span­nungs­feld zu ste­hen und Inter­es­sen aus­zu­ta­rie­ren, und da dies nicht erlern­bar ist, bedarf es auch Vor­bil­der, die er gehabt habe und denen er sich eben­so zu Dank ver­pflich­tet füh­le. Rück­bli­ckend betrach­tet müs­se er sich als jemand füh­len, der „vom Glück ver­folgt“ wor­den sei und dem an die­ser Stel­le nichts wei­ter kund zu tun blei­be als „Dan­ke für all das Gesag­te, die Geschen­ke und das, was musi­ka­lisch vor­ge­tra­gen wurde“.

Man müs­se für sei­ne nun kom­men­de “arbeits­freie Zeit” im Übri­gen nicht befürch­ten, dass die drei von Vol­taire in einem sei­ner Apho­ris­men genann­ten gro­ßen Übel (die Lang­wei­le, das Las­ter und die Not) ihm zwangs­läu­fig wider­fah­ren wür­den, ver­si­cher­te Schul­lei­ter OStD Book, und er schloss sei­ne Rede mit den Wor­ten: „Ich gehe jetzt und wün­sche mei­ner Schu­le eine gedul­di­ge Ent­wick­lung, mei­ner Nach­fol­ge­rin eine glück­li­che Hand und der Schul­ge­mein­schaft alles Gute für die Zukunft!“, wor­auf­hin alle Anwe­sen­den dem schei­den­den Schul­lei­ter des Aue-Geest-Gym­na­si­ums zu applau­dier­ten und sich als Respek­ter­weis von ihren Plät­zen erho­ben. Den musi­ka­li­schen Schluss­ak­kord des offi­zi­el­len Teils setz­te dann noch ein Gesangs­bei­trag der Fach­grup­pe Musik.

Rede des Schul­lei­ters des Aue-Geest-Gym­na­si­ums Har­se­feld Herrn OStD Johann Book

Musi­ka­li­scher Bei­trag der Fach­grup­pe Musik am Aue-Geest-Gym­na­si­um mit “Brea­king up is hard to do” (Greenfield/Sedaka)

Fotos: Died­rich Hinrichs