Aue-Geest-Gymnasium Harsefeld
Brakenweg 2, 21698 Harsefeld
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Neu zer­ti­fi­ziert: Das AGG ist “Umwelt­schu­le in Europa”

Von Died­rich Hinrichs

Erst­mals ist unser Gym­na­si­um auf einer Aus­zeich­nungs­ver­an­stal­tung, die in der ver­gan­ge­nen Woche (26.09.2019) im Frei­licht­mu­se­um am Kie­ke­berg statt­ge­fun­den hat, von der Regio­nal­ab­tei­lung Lüne­burg mit dem Qua­li­täts­sie­gel “Umwelt­schu­le in Euro­pa / Inter­na­tio­na­le Agen­da 21-Schu­le” zer­ti­fi­ziert wor­den: Die an die­sem Tage nach Ehes­torf-Rosen­gar­ten ange­reis­te Dele­ga­ti­on des AGG erhielt aus den Hän­den des Nie­der­säch­si­schen Kul­tus­mi­nis­ters Grant Hen­drik Ton­ne vor Ort eine offi­zi­el­le Urkun­de eben­so wie eine ent­spre­chen­de Fah­ne, mit der unse­re Schu­le – zunächst ein­mal in den nächs­ten zwei Jah­ren – für Umwelt und Natur auch nach außen hin deut­lich Flag­ge zei­gen wird.

Basie­rend auf der Idee, das Schul­pro­fil unse­res Gym­na­si­ums deut­li­cher aus­zu­schär­fen sowie die Bereit­schaft zum Enga­ge­ment sei­ner Schü­le­rin­nen und Schü­ler im Bereich „Umwelt“ und letzt­lich auch deren Iden­ti­fi­ka­ti­on mit ihrer Schu­le zu för­dern, hat­te sich die Schul­ge­mein­schaft des AGG Ende des Jah­res 2017 in allen Ent­schei­dungs­gre­mi­en dafür aus­ge­spro­chen, ein Pro­jekt „Umwelt­schu­le in Euro­pa“ auf­zu­le­gen und sich um eine Zer­ti­fi­zie­rung des Aue-Geest-Gym­na­si­ums zu bewer­ben, das allein schon durch sei­ne Benen­nung die Ver­bun­den­heit mit den prä­gen­den Land­schafts­ele­men­ten sei­ner gan­zen Regi­on unver­kenn­bar zum Aus­druck bringt.

Erfolg­ver­spre­chend für eine der­ar­ti­ge Bewer­bung erschien fer­ner allen an den wei­ter erfor­der­li­chen Schrit­ten maß­geb­lich Betei­lig­ten – unse­rer Schul­lei­tung, der Pro­jekt­grup­pe unter Feder­füh­rung von Frau StR´ Sarah Tis­mer sowie der Steu­er­grup­pe unter dem Vor­sitz von OStR´ Dr. Solv­eig Malat­rait – die Tat­sa­che, dass wir als Schu­le im länd­li­chen Raum und den damit ver­bun­de­nen Mög­lich­kei­ten bereits über bes­te Vor­aus­set­zun­gen ver­füg­ten, um das ange­streb­te Qua­li­täts­sie­gel zu erhal­ten: Schon zum dama­li­gen Zeit­punkt lie­fen näm­lich bereits klei­ne­re Pro­jek­te, und es bestan­den unter­schied­li­che Initia­ti­ven am AGG (z.B. das Ener­gie­spar­pro­jekt „Fif­ty-fif­ty“, das Schwal­ben­ho­tel, die AG „Natur­de­tek­ti­ve“, die Bie­nen­wie­se, Semi­nar­fä­cher und ‑arbei­ten zur  The­ma­tik „Umwelt“ usw.), die den Gedan­ken der Zer­ti­fi­zie­rung im Grun­de genom­men unter­stütz­ten, indem sie sich die nach­hal­ti­ge Ver­bes­se­rung der Umwelt­ver­träg­lich­keit unse­rer Schu­le zum Ziel gesetzt hatten.

Der wei­te­re Ver­lauf des Pro­jek­tes erstreck­te sich dann über einen Zeit­raum von knapp zwei Jah­ren: Es galt, kon­kre­te Schwer­punk­te (zwei aus zwölf vom Pro­jekt­trä­ger vor­ge­ge­be­ne Hand­lungs­fel­der) aus­zu­wäh­len, die zwei Jah­re lang von der Schul­ge­mein­schaft des AGG für die Zer­ti­fi­zie­rung als Umwelt­schu­le ver­folgt wer­den soll­ten, was im Rah­men einer Befra­gung der Schü­ler- und Leh­rer­schaft voll­zo­gen wur­de. Fest­ge­legt wur­den schließ­lich die fol­gen­den Handlungsfelder:

Hand­lungs­feld 1: Ener­gie / Kli­ma­schutz: „Kli­ma­wan­del und Ener­gie­wen­de

Hand­lungs­feld 2: Nach­wach­sen­de Roh­stof­fe / Recy­cling / Abfall u. Fai­rer Han­del: „Nach­hal­ti­ges und fai­res Kon­su­mie­ren

Nach der Zulas­sung der Bewer­bung erfolg­ten an unse­rem Gym­na­si­um im wei­te­ren Pro­jekt­zeit­raum – beglei­tet und doku­men­tiert von der Steu­er­grup­pe des AGG – in einer ange­mes­se­nen Band­brei­te und Viel­zahl fol­gen­de Akti­vi­tä­ten: AG „Umwelt­de­tek­ti­ve“, Insek­ten­ho­tel, Wei­den­flecht­zäu­ne, Nist­ge­le­gen­hei­ten für Tie­re, Über­win­te­rungs­sta­tio­nen für Igel, Blu­men­wie­se für Bie­nen und Bau eines Schwal­ben­ho­tels (Hand­lungs­feld 1), Instal­lie­ren eines Was­ser­spen­ders, Han­dy- und Deckel-Sam­mel­ak­tio­nen (Hand­lungs­feld 2).

Mit­te des Jah­res konn­te dann auch die Dar­stel­lung bzw. Doku­men­ta­ti­on die­ser Akti­vi­tä­ten die aus Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern des Kul­tus­mi­nis­te­ri­ums, des Umwelt­mi­nis­te­ri­ums, des Lan­des­el­tern­ra­tes und des Lan­des­schü­ler­ra­tes bestehen­de Jury über­zeu­gen und führ­te letzt­lich erst­mals zur Aus­zeich­nung unse­res Gym­na­si­ums  als „Umwelt­schu­le in Euro­pa / Inter­na­tio­na­le Agen­da 21-Schu­le“, die mit dem Recht ver­bun­den ist, die­sen Namen und das Logo „Umwelt­schu­le“ zu führen.

Auf der dies­jäh­ri­gen Aus­zeich­nungs­ver­an­stal­tung der Regio­nal­ab­tei­lung Lüne­burg schließ­lich, die kürz­lich in Ehes­torf-Rosen­gar­ten statt­ge­fun­den hat, wur­de die­ses Recht dem AGG nun­mehr vom Nie­der­säch­si­schen Kul­tus­mi­nis­ter Grant Hen­drik Ton­ne und von Mar­kus Stein­bach (Regio­nal­ko­or­di­na­tor) auch ganz offi­zi­ell mit der unse­rer Dele­ga­ti­on aus­ge­hän­dig­ten Urkun­de sowie einer ent­spre­chen­den Flag­ge ver­lie­hen, sodass unser Gym­na­si­um sich in den Rei­gen der ca. 400 Schu­len, deren Mit­glie­der der Schul­ge­mein­schaft kon­ti­nu­ier­lich in die­sem Pro­jekt arbei­ten, zumin­dest für die kom­men­den zwei Jah­re gesellt. Dann wie­der­um gilt es, sich neu­er­lich für wei­te­re Pro­jekt­zeit­räu­me zu bewer­ben, um die­ses Qua­li­täts­sie­gel zu erhalten.

Hin­ter­grund: Umwelt­schu­le in Europa

Seit 1995 wird das Pro­jekt „Umwelt­schu­le in Europa/Internationale Agen­da 21-Schu­le“ in Nie­der­sach­sen für alle Schu­len ange­bo­ten. Es ist mit ca. 400 teil­neh­men­den Schu­len heu­te das größ­te schu­li­sche Netz­werk in unse­rem Bundesland.

Die Schul­ge­mein­schaf­ten der Umwelt­schu­len ver­fol­gen das Ziel, über einen Zeit­raum von zwei Jah­ren durch kon­kre­te Maß­nah­men die Bereit­schaft zu umwelt­ge­rech­tem Ver­hal­ten zu erhö­hen. Die inter­na­tio­nal abge­stimm­ten The­men sind Energie/Klimaschutz, Recycling/Abfall, Was­ser sowie Mobi­li­tät, Fai­rer Han­del und Glo­ba­les Ler­nen (vgl. www.eco-schools.org). Eines die­ser The­men soll­te bei der Erst-Teil­nah­me bear­bei­tet wer­den. Dar­über hin­aus kann jede Schu­le unter einer Viel­zahl von The­men wählen.

“Umwelt­schu­le in Europa/ Inter­na­tio­na­le Agen­da 21-Schu­le” ist zer­ti­fi­ziert als Deka­de-Pro­jekt “Bil­dung für eine nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung” (2005–2014) der Ver­ein­ten Natio­nen und stellt mit sei­ner Hand­lungs­ori­en­tie­rung ein Pro­jekt dar, das dazu bei­trägt, das Welt­ak­ti­ons­pro­gramm Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung sowie den Natio­na­len Akti­ons­plan BNE umzu­set­zen. In Nie­der­sach­sen unter­stützt das Umwelt­schu­le-Pro­jekt all die­se Akti­vi­tä­ten mit dem Ziel, Schul­qua­li­tät und Gestal­tungs­kom­pe­tenz zu för­dern. Die­se Ziel­set­zung fin­det sich auch im Ori­en­tie­rungs­rah­men Schul­qua­li­tät in Nie­der­sach­sen wieder.

Quel­le: https://www.landesschulbehoerde-niedersachsen.de/bu/schulen/schulentwicklung/bne/umweltschule

 Fotos: Died­rich Hinrichs

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